Husten Hustenreiz: FAQ

Hustenreiz lindern

© PantherMedia / Ljupco Smokovski

Der Husten ist ein plötzlicher Atemstoß und dient als Schutzreflex zur Reinigung der Luftwege. Er tritt auf, wenn die primäre Reinigung durch die Schleimhaut der Atemwege überfordert oder defekt (durch Rauchen) ist. Husten kann durch entzündliche, chemische (Säuren, Laugen) oder physikalische (Rauch, Staub) Reize in den Atemwegen ausgelöst werden. Die häufigste Hustenform ist die im Zuge einer Virusinfektion und überdauert meist Symptome wie Halsschmerz oder Schnupfen. Der Zigarettenrauch steht bei chronisch wiederkehrendem Husten an oberster Stelle.[1]

Behandlung bei Husten

Die hier erläuterten Behandlungen beziehen sich auf akuten Husten (bis zu 3 Wochen) und subakuten Husten (3-8 Wochen). Zu den möglichen Begleitsymptomen zählen neben dem Hustenreiz, Auswurf, Schmerzen des Brustkorbs, Atembeschwerden, Fieber, Schnupfen und Krankheitsgefühl. Der Husten kann im Zuge verschiedener Krankheiten wie chronischer Bronchitis (Entzündung der Bronchien), chronischer Rhinitis/Sinusitis (Entzündung der Nase / Nasennebenhöhlen), Allergien, Asthma bronchiale, gastroösophageale Refluxkrankheit (Sodbrennen) oder auch bei Herzerkrankungen auftreten. Der Hustenreiz kann auch durch physikalische Gifte (Noxen) in der Umgebung wie Zigarettenrauch, Staub, Medikamente oder Tierkontakt ausgelöst werden.[1]

Allgemeine Maßnahmen

Grundsätzlich ist der Husten, wenn er nicht auf eine schwere chronische Erkrankung zurückzuführen ist, eine harmlose und selbstlimitierende Erkrankung. Symptomlindernde Medikamente sollten nur dann eingesetzt werden, wenn die Beschwerden zu einer starken Beeinträchtigung führen. Wichtig ist auch, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Um den Husten schnell loszuwerden, ist eine Rauchkarenz, sowohl aktiv als auch passiv auf jeden Fall einzuhalten.[1]

Das Husten in die Ellenbeuge statt in die Handfläche minimiert das Infektionsrisiko. In Erkältungszeiten kann man durch sorgfältigesHändewaschen Kontaktinfektionen vermeiden.[1]

Hausmittel

  • Wasserdampfinhalationen können zu einer Verminderung der Symptome führen, wichtig ist die richtige Wassertemperatur von ca. 43°. Die Anwendung sollte ca. 20 Minuten dauern und kann mit den unten angeführten Phytotherapeutika erfolgen.[1]
  • Die Kombination Kaffe mit Honig kann den Husten lindern, denn Honig hat antientzündliche und wundheilungsfördernde Eigenschaften, dazu stimuliert er die Schleimsekretion in den Atemwegen. Das Coffein im Kaffee wirkt ebenfalls antientzündlich.[2]

Medikamente

Sollten die Beschwerden nicht von selbst auslassen oder ist die Beeinträchtigung durch die Symptome zu groß, so kann eine Medikation Abhilfe leisten. Da sogenannte Antitussiva (hustenstillende Mittel) nur helfen, ruhiger schlafen zu können, sollten diese nur am Abend eingenommen werden. Diese Therapie sollte aber nur bei nicht produktivem (ohne Auswurf) und quälendem Reizhusten erfolgen, und maximal 14 Tage andauern. Akuter Husten im Rahmen eines Infektes sollte nicht mit Antitussiva behandelt werden.[1] Antitussiva reduzieren die Häufigkeit und die Intensität von Hustenanfällen. Ihre Wirkung ist unspezifisch, das heißt sie bekämpfen nicht die Ursache für den Husten, sondern lediglich das Symptom. Die wichtigste Gruppe der Antitussiva bei der Behandlung von trockenem Reizhusten sind die aus dem Schlafmohn gewonnenen Opiate. Sie weisen nur eine schwache oder gar keine analgetische (schmerzlindernde) Wirkung auf, sind aber hustenstillend. Vertreter dieser Gruppe sind Capval®, Codipront®, Paracodin® oder Neo-Tussan®. Ein Husten sollte immer diagnostisch abgeklärt und nicht durch Antitussiva stillgelegt werden, deshalb sollten diese Medikamente zeitlich begrenzt und nur bei gegebener Indikation verwendet werden. Da diese Arzneimittel verschreibungspflichtig sind muss die Dosierung und die Dauer der Einnahme unbedingt mit dem behandelnden Arzt/der Ärztin abgesprochen werden. Antitussiva unterdrücken den Hustenreiz, deshalb dürfen sie nicht gemeinsam mit schleimlösenden Medikamenten eingenommen werden, da es dadurch zu einem Sekretstau kommen kann.[3]

Sogenannte Expektorantien, welche schleimlösend wirken können zur Behandlung von produktivem Husten und chronischer Bronchitis verwendet werden.[1]

Ambroxol

Ambroxol vermehrt die Bronchialsekrete und führt dadurch zu einer schnelleren Entfernung von zähem Schleim aus den Atemwegen. Es stärkt außerdem die Schleimhautbestandteile, welche den Schleim aus den Atemwegen abtransportieren. Ambroxol hilft den Schleim schneller abzuhusten, jedoch nicht den Husten zu stillen.[4] Einige Präparate auf Basis des Wirkstoffs Ambroxol sind Mucosolvan®, Ambrobeta® sowie Mucoaning®. Die Dosierung sollte laut dem Beipackzettel erfolgen oder mit dem Apotheker/der Apothekerin abgesprochen werden. Dieser Wirkstoff kann in Form von Tropfen, Tabletten, Saft, Kapseln, Brausetabletten sowie als Inhalationslösung erworben werden.[5]

Phytotherapeutika sind Medikamente aus pflanzlichen Stoffen und können bei der Behandlung von Reizhusten herangezogen werden.[1]

Myrtol

Myrtol setzt sich aus vier ätherischen Ölen zusammen und wird bei der Behandlung von Husten im Zuge einer chronischen Bronchitis verwendet. Myrtol wirkt in den Atemwegen schleimverflüssigend, fördert den Sekretabtransport, erleichtert das Abhusten und wirkt entzündungshemmend. Durch die Einnahme von Myrtol kann es in seltenen Fällen zu Magenschmerzen oder Überempfindlichkeitsreaktionen kommen.[6] Die Dosierung sollte laut dem Beipackzettel erfolgen oder mit dem Apotheker/der Apothekerin abgesprochen werden. Bekannte Vertreter sind GeloMyrtol® 300mg, Gelomyrtol forte® und GeloMuc®. Dieser Wirkstoff ist als Salbe, Kapseln, Spray, Saft und Inhalationslösung erhältlich.[7]

Efeublätter und Thymian

Efeublätter und Thymian wirken auswurffördernd und bronchienentspannend.[8] Einigen Vertreter der Thymian-Efeupräparate sind Prospan®, Acticox®, Broncho Verde®, Bronchipret®. Die Dosierung sollte laut dem Beipackzettel erfolgen oder mit dem Apotheker/der Apothekerin abgesprochen werden. Der Wirkstoff kann in Form von Hustensaft, Hustensirup, Granulat, Lutschpastillen, Film- sowie in Brausetabletten und als Inhalationslösung erworben werden.[9]

Zu beachten

Sollte sich der Husten nach 3 Wochen nicht gebessert haben oder besteht eine zu große Beeinträchtigung des Alltags, so sollte ein Arzt/eine Ärztin aufgesucht werden. Bei starkem Reizhusten in der Schwangerschaft ist es empfehlenswert, vorzeitig einen Arzt/eine Ärztin aufzusuchen. Ist der Husten mit starkem, eventuell blutigem Auswurf behaftet oder besteht ein starker, stechender Brustkorbschmerz, sollte umgehend ein Arzt/eine Ärztin kontaktiert werden. Bei erhöhter Herzfrequenz oder erschwerter Atmung ist ebenfalls sofort ein Arzt/eine Ärztin zu konsultieren.[1]