Husten Hustenreiz: Im Alltag

Hustenreiz (beim Sprechen)

© PantherMedia / Lisa Young

Husten kann bei vielen Erkrankungen vorkommen. Dieser Artikel befasst sich mit dem Hustenreiz beim Sprechen. Es werden Ursachen vorgestellt und deren Behandlungsmöglichkeiten erläutert. Abschließend wird dargestellt, was bei diesem Thema zu beachten ist.

Ursachen für Hustenreiz beim Sprechen

Tritt beim Sprechen häufig einen Hustenreiz auf, könnte der Kehlkopf (Larynx) erkrankt sein. Der Kehlkopf liegt in den Atemwegen. Zu ihm gehören unter anderem die Stimmbänder, die dem Mensch das Sprechen ermöglichen. Wie im gesamten Bereich der Atemwege finden sich auch hier Schleimhäute mit speziellen Nervenzellen, die auf verschiedene Reize reagieren und über einen komplexen Mechanismus den Hustenreiz auslösen können [1]. Typisch sind bei einer entsprechenden Reizung Heiserkeit und ein trockener Husten [2].

Starke Beanspruchung der Stimmbänder

Einer dieser Reize kann das Austrocknen der Schleimhaut sein, wenn beispielsweise sehr lange oder besonders laut gesprochen wurde. Auch das Sprechen in Räumen mit trockener Luft kann diesen Effekt haben. Betroffen sind häufig Menschen, die aus beruflichen Gründen viel sprechen. Dazu gehören z. B. Lehrer, Verkäufer und Schauspieler. Auch Sänger neigen zu trockenen Atemwegsschleimhäuten und leiden daher bisweilen an trockenem Reizhusten [1].

Infekte

Typischerweise reagiert die Schleimhaut der Atemwege empfindlicher, wenn sie von einem Infekt geschwächt ist. So kann es sein, dass Betroffene beim Sprechen einen Hustenreiz verspüren, obwohl ihnen dieses Problem ansonsten nicht bekannt ist. Zumeist werden solche Infekte von Viren verursacht, die auch gewöhnliche Erkältungenverursachen. Daher können sich neben dem trockenen Husten beim Sprechen auch typische Erkältungssymptome wie Schnupfen und eine erhöhte Körpertemperatur entwickeln [1]. Wer stärkere Schmerzen beim Sprechen oder Schlucken verspürt, könnte auch an einer Kehlkopfentzündung (Laryngitis) leiden. In schwereren Fällen ist es sogar unmöglich, zu sprechen [3].

Behandlung des Hustenreizes beim Sprechen

Bei starker Beanspruchung der Stimmbänder

Wer beim Sprechen zum Husten gereizt wird, sollte seine Stimme schonen, um eine weitere Reizung des Kehlkopfes zu vermeiden. Dazu ist es erforderlich, weniger bis gar nicht zu reden [3]. Wer beruflich viel sprechen muss, benötigt gegebenenfalls eine Krankschreibung seines Arztes. Die Stimmbänder sollten zudem keinen weiteren Reizen ausgesetzt werden. Daher sollte nicht geraucht werden.Räume, in denen geraucht wird, sollten ebenfalls gemieden werden. Trockene Raumluft, wie sie beispielsweise bei Klimaanlagen vorkommt, kann gleichfalls den Hustenreiz verstärken [4]. Um den Hustenreiz beim Sprechen direkt zu mildern, kann es helfen, Wasser zu trinken und so die Schleimhäute zu befeuchten. Zudem regen Bonbons den Speichelfluss an und können so die Beschwerden mildern. Eine nachhaltige Befeuchtung der Schleimhäute kann mit hyaluronhaltigen Halstabletten erreicht werden. Die Wirkung hält für etwa eine Stunde an, sodass sich die Anwendung beispielsweise vor einer Rede empfiehlt. Es können mehrere Tabletten pro Tag eingenommen werden, was bei regelmäßiger Anwendung über mehrere Tage den Schleimhäuten die Möglichkeit zur Erholung gibt [1]. Exakte Anwendungshinweise können Ärzte und Apotheker geben.

Bei Infekten

Auch Infektionen des Kehlkopfes erfordern eine Schonung der Stimmbänder. Bei einer Reizung des Kehlkopfes durch Erkältungsviren klingen die Symptome, beispielsweise der Reizhusten beim Sprechen, nach etwa einer Woche ab. Bis dahin können die Beschwerden wie bei Erkältungen üblich gelindert werden. Auch hierbei ist die Befeuchtung der Atemwege besonders wichtig. Ein bewährtes Hausmittel hierbei ist die Inhalation von Wasserdampf [4]. Hierzu werden eineinhalb bis zwei Liter Wasser erhitzt und der Dampf aus einem Topf für 10 bis 15 Minuten inhaliert. Unterstützend kann die Zugabe von 2 Esslöffeln Kochsalz wirken [5].

Zu beachten

Wer im Rahmen eines Infektes beim Sprechen einen Hustenreiz entwickelt, sollte den Verlauf der Erkrankung aufmerksam beobachten. Eine akute Kehlkopfentzündung kann eine gefährliche Entwicklung nehmen. So deuten eine kloßige Sprache und Schmerzen beim Schlucken des Speichels auf eine Entzündung des Kehldeckels(Epiglottitis) hin. Durch die Entzündung können die Atemwege zuschwellen und es kann zu Luftnot kommen. Dies ist ein absoluter Notfall. Bei Atemproblemen sollte deshalb unverzüglich der Rettungsdienst gerufen werden[4].

Vor allem bei kleinen Kindern sind der bakterielle Krupp und der viral bedingte Pseudokrupp bekannte Erkrankungen des Kehlkopfbereiches. Auch sie können durch bellenden Husten und Atemprobleme gekennzeichnet sein. Vor allem der echte Krupp ist eine gefährliche Erkrankung, bei der es zu Erstickungsanfällen kommen kann. Um eine angemessenen Therapie umgehend einleiten zu können, sollte im Zweifel daher schnellstmöglich ein Arzt zurate gezogen werden [4].

Tritt länger als zwei Wochen beim Sprechen ein Hustenreiz auf und bringt auch das Schonen der Stimme keine Verbesserung der Beschwerden, sollte eine ärztliche Untersuchung erfolgen. Ähnliche Beschwerden können auch durch eine Geschwulst im Bereich des Kehlkopfes verursacht werden [3].