Husten Reizhusten: FAQ

Reizhusten bekämpfen

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Ein Reizhusten wird meist als sehr unangenehm empfunden, da er mit einem kratzenden Gefühl im Hals einhergeht. Der Wunsch, einen Reizhusten zu dämpfen oder zu lindern ist verständlich, da dieser oft im Berufsleben stören kann, aber häufig tritt auch eine Störung der Nachruhe durch den Husten auf. Reizhusten kann verschiedene Ursachen haben, daher sollte vor allem jeder Reizhusten, der länger als drei Wochen andauert, durch einen geeigneten Facharzt abgeklärt werden. Der folgende Artikel stellt verschiedene Mittel vor, die geeignet sein können, einen Reizhusten zu dämpfen. Allerdings kann keines dieser Mittel die Ursache des Reizhustens bekämpfen.

Behandlung bei Reizhusten

Reizhusten entsteht durch eine Reizung der Atemwege. Die feine Atemwegsschleimhaut enthält Sensoren, welche das Eindringen von Fremdkörpern zuverlässig melden sollen. Werden die Sensoren gereizt, so leiten diese ein Signal an das Hustenzentrum im Gehirn weiter. Das Hustenzentrum hat nun die Aufgabe, den Hustenstoß auszulösen und die beteiligten Muskelgruppen zu koordinieren. Das Endresultat, der Hustenstoß, dient nun dazu, den Fremdkörper aus den Atemwegen zu bewegen und diese so frei und sauber zu halten. Daher ist ein Hustenreiz und der damit verbundene Husten eine wichtige Schutzreaktion des Körpers.

Es kann nun zwischen einem produktivem Husten und einem unproduktivem oder trockenen Husten unterschieden werden. Bei einem produktiven Husten werden Partikel mit dem Hustenstoß aus den Atemwegen befördert. Der trockene Husten wird durch eine Reizung der Atemwege hervorgerufen, allerdings werden hier keine Partikel aus den Atemwegen befördert. Ein Reizhusten zählt zu dieser Gruppe.

Verschiedene Erkrankungen können nun einen Reizhusten auslösen. Zu den häufigeren Ursachen zählen virale Erkrankungen der oberen Atemwege. Aber auch eine trockene Schleimhaut im Rachen kann einen Reizhusten auslösen. Auch akute oder chronische Erkrankungen der Nasennebenhöhlen können mit einer Sekretbildung einhergehen. Fließt das Sekret nun nach hinten in den Nasenrachen ab, so kann es absteigen und eine Reizung der Atemwege verursachen und damit einen Reizhusten. Auch allergische Erkrankungen wie Asthma bronchiale können mit einem Husten einhergehen, stellenweise kann dieser dann das einzige Symptom sein.
Nach einem abgeklungenen viralen Effekt, können die Atemwege auch reizbarer als sonst sein und auf diesem Weg kann ein Reizhusten entstehen.
Dies sind nur einige Beispiele für mögliche Ursachen, daher sollte vor allem bei starkem Reizhusten oder einer Dauer länger als drei Wochen unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, um eine Abklärung in die Wege zu leiten. Dieser sollte auch die Entscheidung über eine Einnahme etwaiger

Allgemeine Maßnahmen

Wichtig ist, dass die Schleimhäute nicht zu stark auszutrocknen, weshalb die Luftfeuchtigkeit in Räumen nicht zu gering sein sollte. Auch das Warmhalten der Schleimhäute in der kalten Jahreszeit erhöht den Schutz gegen das Auftreten von Erkältungskrankheiten. Besteht ein Infekt der oberen Atemwege, so sollte versucht werden, die Ansteckung anderer Menschen zu verhindern. Dies gelingt durch Befolgen von einfachen Hygienemaßnahmen wie Hand vorhalten beim Niesen und Husten, Entsorgen von Taschentüchern und Waschen der Hände.

Thymiantee

  • Thymiantee scheint eine gute Wirkung bei Husten zu haben, denn es wird ihm eine dämpfende Wirkung nachgesagt. Die mit dem Teegenuß verbundene Flüssigkeitsaufnahme ist bei Erkältungskrankheiten mit Sicherheit auch kein Nachteil.
  • Anwendung und Dosierung: Einen Teelöffel Thymiankräuter mit einem viertel Liter kochenden Wasser aufgießen und für 5 Minuten ziehen lassen. Danach nach individueller Neigung, süßen und genießen. Die Anwendung sollte 3 – 4x täglich stattfinden.
  • Wirkungsweise des Tees: Thymian wird eine beruhigende und dämpfende Wirkung auf Husten nachgesagt.
  • Nebenwirkungen: Sind keine bekannt. Thymian ist Bestandteil vieler Kräuterteemischungen.

Kräuterlutschbonbons

  • Im Handel sind verschiedenen Lutschpastillen mit Kräutern erhältlich. Diese Pastillen enthalten keine Arzneimittel, sondern lediglich verschiedene Kräuter und meist Zucker oder Süßungsmittel. Durch das langsame Lutschen der Bonbons werden die Schleimhäute befeuchtet, was bei einigen Ursachen des Reizhustens eine Linderung herbeiführen kann. Zusätzlich wirkt das Lutschen meist beruhigend auf die gereizten Schleimhäute.
  • Anwendung und Dosierung: Wenn das unangenehme Kratzen im Hals unerträglich wird, einfach ein Lutschbonbon zuführen und langsam lutschen. Da die Bonbons je nach Herstellungsweise meist viel Zucker oder Süßungsmittel enthalten, können diese bei Einnahme in großen Mengen entweder viele Kalorien zuführen oder im Falle von Süßungsmittel als Inhaltsstoff auch abführend wirken. Daher sollte hier mit der Menge gespart werden.
  • Wirkungsweise: Die Pastillen befeuchten die Schleimhäute und die Kräuteressenzen sollen eine wohltuende und dämpfende Wirkung auf Husten haben.
  • Nebenwirkungen: Bei Süßungsmitteln kann bei übermäßiger Einnahme eine abführende Wirkung erzielt werden.

Medikamente

Benzydamin

  • Wirkung: Benzydamin wirkt betäubend auf die Sensoren in der Schleimhaut, dadurch wird sowohl die Wahrnehmung von Schmerz als auch von hustenauslösenden Reizen gedämpft. Daher ist Benzydamin wohltuend bei Halsschmerzen und trockenem Reizhusten.
  • Nebenwirkungen: Die Substanz kann verschiedene Nebenwirkungen verusachen, wobei die meisten laut Hersteller selten auftreten. Dazu gehören: Laryngospasmus (ein Krampf der Stimmbänder), Angioödeme (Flüssigkeitsansammlung meist im Gesicht in den Lippen und in den Lidern), Photosensibilität: Licht wird als unangenehm und schmerzhaft empfunden. Häufige Nebenwirkungen sind allergische Reaktionen der Haut und Schleimhaut, bzw. eine Trockenheit im Mund und Rachenraum.
  • Wechselwirkungen: Es wurde bei der Zulassung nicht auf Wechselwirkungen geprüft.
  • Kontraindikationen: Bekannte Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Inhaltsstoffe der jeweiligen Arzneimittelzubereitung.
  • Medikamente mit dem Wirkstoff: Tantum – Verde Gurgellösung oder Pastillen
  • Hinweise zur Einnahme: Werden größere Mengen von Pastillen eingenommen, kann eine abführende Wirkung die Folge sein. Die Packungsbeilage oder Arzt bzw. Apotheker beraten gerne zur maximalen Einnahmemenge.

Dextromethorphan

  • Wirkungsweise: Dextromethorphan ist ein beliebtes Mittel, um Hustenreiz zu dämpfen. Das Medikament wirkt direkt auf das Hustenzentrum im Gehirn und hat dort eine dämpfende Wirkung. Dadurch nimmt der Hustenreiz deutlich ab, was meist gerade in der Nacht als sehr angenehm empfunden wird. Da die Substanz auch eine Wirkung in Zentren im Gehirn hat, die bei der Entstehung von Rauschzuständen und Abhängigkeit eine Rolle spielen, wird die Substanz auch gelegentlich missbräuchlich verwendet.
  • Nebenwirkungen: Der Stoff hat als häufige Nebenwirkungen Schwindel, Kopfschmerz und Müdigkeit, auch Nebenwirkungen im Magen–Darm–Trakt wie Übelkeit und Erbrechen sind möglich. Wird zu viel von dem Stoff eingenommen, können Psychosen, Verwirrtheit und Halluzinationen die Folge sein. Selten wurden allergische Reaktionen der Haut beobachtet.
  • Wechselwirkungen: Bestehen mit Alkohol, bestimmten Antidepressiva, Mittel mit dämpfenden Eigenschaften auf das Nervensystem. Werden regelmäßig Medikamente eingenommen, sollte unbedingt der Arzt oder Apotheker bezüglich möglicher Wechselwirkungen befragt werden.
  • Kontraindikationen: Bestehen bei Erkrankungen der Lunge wie Lungenentzündung, Asthma, COPD, Erkrankungen der Atemmuskulatur oder mit Beeinträchtigung der Atmung und bei Husten mit starker Schleimbildung.
  • Präparate im Handel: Hustenstiller – Ratiopharm, Silomat – DMP, Basoplex (Kombinationspräparat)
  • Anwendungsgebiet: Das Mittel wird bei trockenem Reizhusten angewandt. Ist der Husten produktiv, sollte von einer Einnahme abgesehen werden. Gerade wenn der Husten die Nachtruhe stört oder längere Vorträge zu halten sind, ist das Mittel gut geeignet, den Hustenreiz zu unterdrücken. Allerdings ist körperliche Schonung bei einem Infekt die beste Art, den Heilungsprozess des Körpers zu unterstützen.
  • Die korrekte Dosierung ist der Packungsbeilage zu entnehmen oder ein Arzt oder Apotheker ist um Rat zu fragen. Die Einnahme ist auf jeden Fall zu vermeiden, wenn eine starke Schleimproduktion vorliegt.

Zu beachten

Reizhusten ist lediglich ein Anzeichen einer Erkrankung und keine eigenständige Erkrankung an sich. Daher sollte ein Reizhusten durch einen Arzt abgeklärt werden, um die Ursache zu finden. Die vorgestellten Mittel können lediglich das Krankheitszeichen dämpfen, führen aber nicht zu einer Bekämpfung der Ursache.