Husten Reizhusten: FAQ

Hustensaft gegen Reizhusten (bei Kindern)

Reizhusten tritt häufig zu Beginn einer Erkältung auf. Generell ist Reizhusten ein unspezifisches Symptom, das zu verschiedenen Erkrankungen gehören kann oder durch Umwelteinflüsse, wie Staub oder trockene Luft, ausgelöst wird. Medizinisch wird Reizhusten als trockener und unproduktiver Husten (Tussis) ohne Auswurf (Sputum) beschrieben und ist ein Hinweis auf eine Reizung der Atemwege. [1]

Im Rahmen einer Erkältung geht der zu Beginn trockene Husten meist in den sogenannten produktiven Husten mit Auswurf über. [2] Reizhusten ist für die Betroffenen oft sehr belastend. Besonders bei Kindern kann ein häufiger Hustenreiz in der Nacht die Nachtruhe erheblich stören und die Kleinen am Durchschlafen hindern.

Medikamente bei Reizhusten

Es ist nicht zwingend notwendig, Reizhusten medikamentös zu behandeln. Eine Heilung findet in der Regel von selbst statt. [3] Falls jedoch eine Linderung des Hustenreizes nötig oder erwünscht ist, können Hustenreiz hemmende Medikamente (Antitussiva), wie beispielsweise Hustensäfte mit unterschiedlichen Wirkstoffen, eingesetzt werden.

Hier sind einige Wirkstoffe aufgelistet, die bei Reizhusten in Hustensäften für Kinder enthalten sind:

Pentoxyverin:

  • Wirkmechanismus: Die genaue Wirkung ist nicht bekannt. Vermutlich wird der Hustenreflex direkt im Hustenzentrum des Gehirns gedämpft. Zudem blockiert der Wirkstoff Rezeptoren (Fühler) in den Bronchien.
  • Nebenwirkungen: Müdigkeit, eingeschränktes Reaktionsvermögen, Übelkeit (Nausea), Erbrechen (Emesis), Durchfall (Diarrhoe), Krampfanfälle, Atemdepression (verminderte Anzahl der Atemzüge pro Minute)
  • Kontraindikationen: produktiver Husten, Kinder unter zwei Jahren, Schwangerschaft und Stillzeit
  • Wechselwirkungen: erhöht die Wirkung von zentral dämpfenden (Medikamente, die zu einer allgemeinen Verminderung der Körperfunktion wie Atmung, Darmbewegung, Leistungsfähigkeit des Gehirns und der Muskeln etc. führen) ​ Medikamenten und Alkohol
  • Medikamente: Silomat ® Saft, Sedotussin ® Saft[4]

Pflanzliche Polysaccharide (Schleimstoffe)

  • Wirkmechanismus: Sogenannte Schleimdrogen (Mucilaginosa) bilden mit Wasser kolloidale Lösungen (Flüssigkeiten, in denen sich die Inhaltsstoffe gleichmäßig im Wasser verteilen, z. B. Schleime oder Kochsalzlösungen [Sole]) oder Hydrogele (gelierte Flüssigkeiten mit hohem Wasseranteil, die durch die sehr feine Verteilung der Inhaltsstoffe im Verhältnis zu ihrem Volumen als kolloiddisperse Systeme bezeichnet werden), die einen schützenden Film auf der Schleimhaut bilden und so die gereizten Nervenenden abdecken. Die Nervenenden werden unempfindlicher und der Hustenreiz gemildert. ​
  • Nebenwirkungen: Je nach pflanzlichem Wirkstoff können unter Umständen Nebenwirkungen auftreten. Informationen darüber können der Packungsbeilage entnommen oder beim Apotheker erfragt werden.
  • Kontraindikationen: Teilweise wird die Aufnahmegeschwindigkeit anderer Arzneimittel verringert.
  • Medikamente: Monopax ® Saft (Sonnentau, Efeu), Pytohustil ® Sirup (Eibischwurzel), Aspecton Junior Saft (Isländisch Moos)
  • Anwendungshinweise: Da die pflanzlichen Schleimstoffe ihre Wirkung direkt auf der Schleimhaut entfalten, sollten die Hustensäfte möglichst lange in Mund- und Rachenraum behalten werden. Die Anwendung kann auch kurz vor dem Schlafengehen erfolgen. [5]

Zu beachten

Bei Kindern unter vier Jahren sollte bei starkem Reizhusten ein Arzt um Rat gefragt werden, vor allem, wenn Fieber (Pyrexie) und allgemeines Unwohlsein hinzukommen. Gleiches gilt, wenn die Ursache für den Husten nicht bekannt ist bzw. keine weiteren Symptome auf eine Erkältung hinweisen.

Wichtig ist, dass Hustenstiller nur bei trockenem Reizhusten eingesetzt werden dürfen. Bei produktivem Husten mit Auswurf würde ein Hustenstiller den natürlichen Hustenreiz unterdrücken und der Schleim verbleibt länger in der Lunge. Damit der Husten schnell ausheilen kann, sollte zudem viel getrunken werden.[6]