Husten Reizhusten: FAQ

Mittel gegen Reizhusten (Schwangerschaft)

Husten (Tussis) stellt selbst kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern das Symptom einer zugrunde liegenden Erkrankung dar. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Infekte der Atemwege wie z. B. eine Erkältung (grippaler Infekt). Im Rahmen dieser Erkrankungen treten meist zwei verschiedenen Arten von Husten auf: Husten mit Auswurf (produktiv) und ohne Auswurf (unproduktiver oder auch trockener Husten bzw. Reizhusten). Der Reizhusten plagt die Betroffenen meist zu Beginn des Infektes und ist durch seine Intensität oft sehr belastend. Gerade während einer Schwangerschaft wirkt er besorgniserregend. Welche Mittel gegen ihn angewendet werden können und was es zu beachten gilt, wird im Folgenden näher ausgeführt.

Mittel gegen Reizhusten (Schwangerschaft)

In der Regel verschwindet der Reizhusten bereits während einer bestehenden Erkrankung, da er sich zu produktivem Husten entwickelt. Allerdings stellt er bis dahin für die Betroffenen meist eine große Belastung dar, da er vor allem nachts den Schlaf raubt. Gerade für Schwangere birgt er häufig Grund zur Besorgnis, da die starken Unterleibskontraktionen im ersten Moment gefährlich für das ungeborene Kind wirken können. Daher ist es ratsam, den Husten zu stillen und zu lösen. Dazu können verschiedene Medikamente verwendet werden.

Ambroxol

  • Wirkmechanismus: Der Wirkstoff Ambroxol fördert die Schleimlösung ist dadurch für die Anwendung bei festsitzendem Husten geeignet.
  • Nebenwirkungen: Allgemein ist er recht verträglich und kann daher auch während einer Schwangerschaft eingesetzt werden. In seltenen Fällen können als Nebenwirkungen allergische Reaktionen oder Magen-Darm-Beschwerden auftreten.
  • Kontraindikationen: Die Anwendung ist bei bekannten Unverträglichkeiten oder vorausgegangenen Leber- und Nierenerkrankungen zu unterlassen.
  • Wechselwirkungen: Ambroxol sollte nicht mit hustenstillenden Mitteln wie z.B. Codein kombiniert werden.
  • Medikamente: z. B. Ambrobeta®, AmbroHEXAL® oder Ambroxol AL® [1][2]

Dextromethorphan

  • Wirkmechanismus: Der Wirkstoff Dextromethorphan ist ein bewährter Hustenstiller, der zudem neuroprotektive (Nervenzellen und Nervenfasern schützende), antikonvulsive (krampflösende) und bei neuropathischem Schmerz (Schmerzen, die durch Hirnschädigungen oder -fehlfunktionen verursacht werden) schmerzlindernde Eigenschaften aufweist. Allgemein wird er häufig zur Behandlung von Reizhusten eingesetzt.
  • Nebenwirkungen: Mögliche Nebenwirkungen stellen Übelkeit (Nausea), Verstopfung, Erbrechen (Emesis), Müdigkeit und Schwindel (Vertigo) dar, in seltenen Fällen können auch Verwirrtheit, Unruhe, Atemdepression, Appetitmangel, Durchfall (Diarrhoe), äußerst selten Dystonie (unwillkürlich auftretende Muskelspannungen) und Muskelkrämpfe auftreten.
  • Wechselwirkungen: Dextromethorphan sollte nicht mit Medikamenten wie MAO-Hemmern (wirken gegen Depressionen) oder serotonergen Mitteln (z. B. Antidepressiva) kombiniert werden.
  • Kontraindikationen: Bei bekannten, teils chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma ist Vorsicht geboten.
  • Medikamente: z. B. Hustenstiller-ratiopharm Dextromethorphan®, Silomat DMP® und Wick Formel 44 Husten-Stiller® [3]

Zu beachten

Die medikamentöse Behandlung von Erkrankungen und Symptomen gestaltet sich während einer Schwangerschaft meist schwierig. Die herkömmlichsten Mittel gegen den Reizhusten können teilweise nicht bedenkenlos angewendet werden. Daher ist es vor der Einnahme von Medikamenten besonders wichtig, diese mit dem Arzt zu besprechen und keine Selbstmedikation durchzuführen. Eine Möglichkeit bietet meist der Rückgriff auf Hausmittel. Der Husten selbst ist gewöhnlich ein unbedenkliches Symptom, das mit dem Ende der zugrunde liegenden Erkrankung in der Regel von selbst verschwindet. Reizhusten wandelt sich im Krankheitsverlauf meist zu produktivem Husten und verschwindet damit an sich schon frühzeitiger. Da starker Reizhusten während einer Schwangerschaft aber ein erhöhtes Risiko für frühzeitige Wehen birgt,  ist es ratsam, ihn zu stillen und die Lösung des Schleimes zu unterstützen. In jedem Fall ist Rücksprache mit einem Arzt zu halten. Bei hinzukommenden Symptomen wie Fieber (Pyrexie) oder blutiger Auswurf sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.