Schnupfen: Begleiterscheinungen
Erkältung (gelber Schleim aus der Nase)
Erkältungen machen sich häufig durch Schnupfen bemerkbar.[1] Der Schleim kann dabei verschiedene Farben annehmen. Der folgende Text befasst sich mit den medizinischen Ursachen von gelbem Schleim. Es wird auf den biologischen Zusammenhang eingegangen und abschließend dargestellt, wie darauf zu reagieren ist, wen einem gelber Schleim aus der Nase läuft.
Medizinische Fakten
Erkältungen werden in der Regel durch Viren verursacht. Die Viren vermehren sich vor allem in den Schleimhaut-Zellen des Nasen-Rachen-Raums und beschädigen diese dabei.[2] Die Folge ist eine Entzündungsreaktion mit einer Schwellung der Schleimhäute, begleitet von einer Rötung und einem gesteigerten Sekretfluss. Meistens ist das Sekret schleimig und klar bis weißlich gefärbt.
Läuft gelber Schleim aus der Nase, kann es sich um Eiter handeln. In diesem Fall kommt eine bakterielle Entzündung als Ursache in Betracht.[3] Eine häufige Ursache ist beispielsweise die bakterielle Nasennebenhöhlenentzündung (sog. Sinusitis). Hier kommt es häufig auch zu Kopfschmerzen, die oft intensiver werden, wenn der Kopf nach vorne gebeugt wird.[4]
Biologischer Zusammenhang
Häufige Erkältungserreger sind Rhino-, Adeno-, Parainfluenza-, Coxsackie- oder auch RS-Viren.[5] Diesen Viren ist wie auch dem Grippe-Virus gemein, dass sie die Oberflächenzellen der Atemwege befallen, um sich zu vermehren. Die Zellen gehen dabei zugrunde und können ihre eigentliche Aufgabe, die Reinigung der Atemwege, nicht mehr erfüllen. So können sich Bakterien leicht ansiedeln[6].
Zudem ist das Immunsystem durch die Abwehr der Viren geschwächt. Eine bakterielle Infektion in Zusammenhang mit einer Erkältung heißt Superinfektion.[7] Durch den engen Zusammenhang zwischen Nase und Nasennebenhöhlen, können Bakterien aus der Nase auch leicht in die Nebenhöhlen eindringen und sich dort festsetzen. In diesem Fall kommt es zu einer Entzündungsreaktion in den Nasennebenhöhlen. Im Körper entsteht Eiter (Pus) bei der Immunreaktion gegen bestimmte Bakterien.[8]
Eiter ist gelblich gefärbt und hat einen charakteristischen süßlichen Geruch.[9] Bakterien, bei deren Abwehr im Körper charakteristischerweise Eiter entsteht, werden pyogene Bakterien genannt. Neutrophile Granulozyten sind Immunzellen, die spezielle Substanzen gegen bakterielle Erreger abgeben. Als Folge dieser Abwehrreaktion gehen aber nicht nur Bakterien zugrunde, sondern auch Abwehrzellen selbst und andere Zellen des Körpers. Es entsteht eine Mischung aus abgestorbenen und noch lebenden Erregern sowie Zelltrümmern, was als Eiter bezeichnet wird.[10] Er gelangt aus den Nasennebenhöhlen in die Nase und färbt den Schleim gelblich.
Zu beachten
Läuft gelber Schleim aus der Nase, sollte an eine bakterielle Ursache gedacht werden. Oft haben sich dann pyogene Bakterien in der Nasennebenhöhle angesiedelt. Heilen die Beschwerden nicht innerhalb von zwei Wochen ab oder sind chronisch vorerkrankte Menschen betroffen, sollte ärztlicher Rat gesucht werden. Auch bei Kindern sollte frühzeitig eine ärztliche Untersuchung erfolgen, wenn gelber Schleim aus der Nase läuft.[11]
Quellenangaben:
- Popert, Uwe, Erkältung: Symptome, http://www.apotheken-umschau.de/Erkaeltung/Erkaeltung-Symptome-50432_3.html, zuletzt abgerufen 18.10.2014.
- Gödde, Josef, Metaorganismen, Books on Demand 2006, S. 55.
- Baenkler, Hanns-Wolf et al., Kurzlehrbuch innere Medizin, Georg Thieme Verlag, 2. Auflage 2010, S. 143 ff.
- Popert, Uwe, Erkältung: Symptome, http://www.apotheken-umschau.de/Erkaeltung/Erkaeltung-Symptome-50432_3.html, zuletzt abgerufen 18.10.2014.
- Popert, Uwe, Erkältung: Symptome, http://www.apotheken-umschau.de/Erkaeltung/Erkaeltung-Symptome-50432_3.html, zuletzt abgerufen 18.10.2014.
- Siegenthaler, Walter, Blum, Hubert, Klinische Pathophysiologie, Georg Thieme Verlag, 9. Auflage 2006, S. 594.
- Baenkler, Hanns-Wolf et al., Kurzlehrbuch innere Medizin, Georg Thieme Verlag, 2. Auflage 2010, S. 143 ff.
- Popert, Uwe, Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis), Apotheken Umschau, http://www.apotheken-umschau.de/Nasennebenhoehlenentzuendung, zuletzt abgerufen am 22.11.2014.
- Menche, Nicole, Brandt, Ina (Hrsg.), Pflege konkret: Innere Medizin, Elsevier Verlag, 6. Auflage 2013, S. 200.
- Horn, Florian et al., Biochemie des Menschen, Georg Thieme Verlag, 5. Auflage 2012, S. 598.
- Popert, Uwe, Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis), Apotheken Umschau, http://www.apotheken-umschau.de/Nasennebenhoehlenentzuendung, zuletzt abgerufen am 22.11.2014.
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Veröffentlicht durch: | Erkältet.info-Redaktion |
Erstellt am: | 30.01.2015 |
Zuletzt aktualisiert am: | 27.11.2015 |
Prüfzyklus: | jährlich |
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