Schnupfen: Häufige Fragen

Schnupfen u. kein Geschmack – was tun?

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Jeder kennt das Gefühl, schon wieder Schnupfen und Erkältungssymptome. Der Hals kratzt, die Nase juckt und beginnt zu laufen und der Kopf pocht. Dies passiert den meisten Menschen ein paar Mal im Jahr und beeinträchtigt uns für eine Woche. Zusätzlich schmeckt oft das Essen nicht mehr wirklich gut, meist verlieren wir den Geschmack im Rahmen der Erkältung. Warum es zum Geschmacksverlust kommt und was dagegen getan werden kann, ist Gegenstand des weiteren Artikels.

Behandlung bei Schnupfen und kein Geschmack

Was tun gegen Schnupfen und Geschmacksverlust?

Schnupfen wird durch verschiedene Virenstämme verursacht, meist sind es entweder Rhino, Adeno oder Coronaviren. Eine kausale Behandlung gegen diese Erreger gibt es trotz intensiver Forschung bisher nicht. Dies bedeutet, dass die Behandlung lediglich darauf abzielt die Symptome der Erkältung zu bessern und auf die Abwehrkraft des Körpers zu setzen. Meist ist eine Erkältung nach einer Woche vorbei und damit verschwinden auch die Symptome.

Warum verschwindet der Geschmackssinn im Rahmen einer Erkältung?
Geschmack entsteht durch das Zusammenspiel von olfaktorischen (Geruchs) und gustatorischen (Schmeck) Eindrücken im Gehirn. Die gustatorische Wahrnehmung wird durch Geschmacksknospen auf der Zunge erfasst. Dabei existieren allerdings nur fünf Sinneseindrücke nämlich: süß, sauer, salzig, bitter und umami (Glutamat). Alle anderen wesentlich komplizierteren Geschmackseindrücke werden olfaktorisch, also über die Nase erfasst. Dazu existiert im oberen Teil der Nase ein, Riechepithel. In diesem Epithel liegen spezialisierte Zellen, welche mit ihren Rezeptoren eine Unmenge an Duftstoffen binden und damit erfassen können. Erst durch dieses komplexe System ist es dem Menschen möglich die komplexe Vielfalt der Duftstoffe erfassen zu können. Daher wird der Hauptteil unserer Geschmackswahrnehmung auch durch das Riechepithel wahrgenommen.

Aus dieser Betrachtung sollte nun ableitbar sein warum der Mensch keinen Geschmack bei Erkältung wahrnimmt. Kommen durch die Schwellung und Entzündung der Nasenschleimhaut die Dufststoffe nicht mehr an das Riechepithel heran. So können nur noch die fünf gustatorischen Geschmackseindrücke verarbeitet werden und diese sind zu wenig um genussvolles Essen zu ermöglichen. Klingt der Schnupfen ab, so gelangen die Duftstoffe wieder ungehindert in das Nasendach und der Geruchssinn funktioniert wieder.

Leider gibt es besonders aggressive Schnupfenviren, welche das Riechepithel schädigen können. In so einem Fall fällt der Geruchssinn dauerhaft aus, bzw benötigt das Epithel einige Zeit um sich zu regenerieren. Denn die Sinneszellen werden jährlich erneuert. Sind nun Sinneszellen durch die Erkältung beschädigt. so können diese aus Stammzellen neu gebildet werden. Wurden die Stammzellen leider auch zerstört, so kann eine dauerhafte Beeinträchtigung der Sinnesempfindung resultieren. Glücklicherweise betrifft dies nur einen winzig kleinen Prozentsatz der an Schnupfen erkrankten Menschen. In diesen Fällen sollte allerdings ein HNO – Arzt aufgesucht werden.

Allgemeine Maßnahmen

Besonders wichtig ist es, die Schleimhäute warm zu halten und nicht zusätzlich auszukühlen. Denn die Auskühlung erleichtert die Verbreitung des Schnupfenvirus. Zusätzlich sollte genügend Flüssigkeit aufgenommen werden um den Transport des Schleims aus den Atemwegen zu erleichtern und die Nase besser frei zu bekommen.

Hausmittel

Im Folgenden werden einige Hausmittel vorgestellt, welche eine Linderung der Symptome bewirken können:

Ätherische Öle

Ätherische Öle können sowohl äußerlich angewendet werden, aber auch inhaliert werden.
Als besonders angenehm und befreiend werden meist Menthol, Eukalyptus oder Pfefferminzöl beschrieben.
Gerade bei verstopfter Nase, dürfte die Inhalation der äußerlichen Anwendung wesentlich überlegen sein. Die Öle helfen die Nase vom Schleim zu befreien und die Zirkulation zu verbessern. Zwar konnten systematische wissenschaftliche Untersuchungen keinen wesentlichen Nutzen auf die Erkrankungsdauer aufweisen, jedoch wird individuell eine Verbesserung spürbar. Am besten ist es sich vom Apotheker beraten zu lassen, da dann die Risiken geringer sind. Es gibt eine Reihe von Fertiginhalationssystemen, welche nur mehr ausgepackt werden müssen.

Anwendung: Je nach System und Packungsbeilage mehrmals täglich 10 Minuten inhalieren.

Wirkungsweise: Ätherische Öle scheinen die Durchblutung zu fördern und verflüssigen das Nasensekret, dadurch wird der Abtransport erleichtert und das freie Durchatmen wieder möglich.

Nebenwirkungen: Es kann zu Hautirritationen und allergischen Reaktionen der Haut kommen, wenn das Öl lokal aufgetragen wird. Bei Inhalation kann es zu Reizungen der Atemwege kommen. Bei allergischer Prädisposition können auch Asthmaanfälle ausgelöst werden, hier sollte eine Inhalation vermieden werden. Zudem sind durch unsachgemäße Anwendung der Inhalation, Verbrennungen möglich. Daher empfiehlt es sich einen Inhalator aus der Apotheke zu verwenden, da diese Systeme Schutzmechanismen gegen Verbrennungen eingebaut haben.

Zwiebel

Das Riechen an einer Zwiebel soll eine abschwellende Wirkung haben und die Nase befreien.

Anwendung: Mehrmals täglich an einem geschälten Zwiebel riechen um das Sekret leichter aus der Nase zu befördern.

Wirkungsweise: Zwar konnten systemische Untersuchungen keinen Vorteil aufzeigen, allerdings führt der Reiz der Zwiebel zu einer Verflüssigung des Nasensekretes, was als angenehm empfunden wird.

Nebenwirkungen: Bei allergischer Prädisposition gegen Zwiebel ist von diesem Vorgehen abzuraten. Auch sollten keine Zwiebelteile in die Augen gebracht werden.

Medikamente

Im Folgenden werden einige rezeptfreie Medikamente vorgestellt um die Zirkulation innerhalb der Nase zu fördern.

Phenylephrin oder Xylometazolin

Diese Substanzen finden sich in Nasensprays und dienen einer Abschwellung der Nasenschleimhäute. Dadurch haben es Duftstoffe leichter, an die Riechzellen zu gelangen und werden wieder besser erkannt und wahrgenommen. Bekannte Produkte sind Otriven (Oxymetazolin) oder Vibrocil (Phenylephrin)

Anwendung: 3x täglich ein Sprüßstoß in jedes Nasenloch. Wichtig ist es, die abschwellenden Nasentropfen nicht zu lange und nicht zu oft zu verwenden. Die dadurch entstehende dauernde Kontraktion der Gefäße in der Nase kann zu einer Minderversorgung der Schleimhaut mit resultierender Schädigung führen.

Wirkungen: Abschwellende Nasentropfen verengen die Gefäße in den Nasenschleimhäuten. Dadurch kommt es zu einer geringeren Sekretion und einem Rückgang der Schwellung der Nasenschleimhaut, ein freies Durchatmen wird wieder möglich.

Nebenwirkungen / Kontraindikationen: Nebenwirkungen in den Atemwegen werden als häufig eingestuft und manifestieren sich als Reizung der Atemwege. Bei längerem Gebrauch, kann es auch zu einer Gewöhnung kommen. Auch nach Abklingen der Wirkung wird die Schleimhaut oft vermehrt durchblutet, was zu einer stärkeren Schwellung führen kann. Herzklopfen, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Unruhe sind seltene Nebenwirkungen. Xylometazolin kann bei übermäßigem Gebrauch abhängig machen.

Zu Beachten

Wenn der Schnupfen nachlässt und die Nase wieder freier wird, kehren auch der Geruchssinn und damit der Geschmackssinn zurück. Sollte der Geruchssinn nach dem Schnupfen länger beeinträchtigt sein, so sollte ein HNO – Arzt aufgesucht werden. Dieser kann dann spezifische Tests durchführen und Medikamente verschreiben, welche die Regeneration des Sinnesepithels unterstützen.


Behandlungsmöglichkeiten bei Schnupfen