Schnupfen: Häufige Fragen

Nasenbluten bei Schnupfen – was tun?

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Unter Nasenbluten (Epistaxis) versteht man den spontanen Austritt von Blut aus einem oder beiden Nasenlöchern sowie die Durchmischung des Nasensekrets mit Blut.[1] Dies kann sowohl Ausdruck eines lokalen als auch eines systemischen (den gesamten Organismus betreffend) Problems sein.[2]

Bei einer Erkältung sind die Nasenschleimhäute oft gereizt und trocken, was zu Nasenbluten führen kann. [3] Aber auch bei Schnupfen (Rhinitis) kann durch starkes Ausstoßen der Luft durch die Nase (z. B. beim Naseputzen) ein kleiner Riss (Ruptur) eines Gefäßes im vorderen Bereich der Nasenschleimhaut – dem sogenannten Locus Kießelbachi –entstehen.[4]

Allgemeine Maßnahmen

Um unerwünschte Komplikationen zu verhindern, sollte das Nasenbluten umgehend gestillt werden. Die folgenden Sofortmaßnahmen können dabei helfen:

  • Die betroffene Person beruhigen, denn ein erhöhter Blutdruck könnte das Nasenbluten weiter steigern.
  • Den Oberkörper aufrichten. Dadurch wird der hydrostatische Druck in der Nase gesenkt und das Blut kann nach vorne abfließen. So wird verhindert, dass das Blut in die Lunge gelangt.[6]
  • Beide Nasenflügel mindestens 5 Minuten zusammendrücken.
  • Den Blutdruck kontrollieren.[7][8]

Hausmittel/Anwendungen

Auch einfache Methoden können helfen, das Nasenbluten zu stillen. Eine Möglichkeit ist, das Blut ausspucken zu lassen, denn das Schlucken von Blut kann zu Erbrechen (Hämatemesis) führen.[5]

Des Weiteren kann versucht werden, das Nasenbluten durch Auflegen einer kalten Kompresse oder Eiskrawatte im Nacken zu stillen. Dies führt zum lokalen Zusammenziehen der Gefäße (Vasokonstriktion). Dadurch wird die lokale Durchblutung gesenkt.[7]

Medikamente

Primär wird keine Einnahme bestimmter Medikamente empfohlen. Vielmehr sollte ein Arzt aufgesucht werden, sofern die genannten Maßnahmen nicht zur Stillung der Blutung führen. Dieser veranlasst dann neben der Blutstillung die Behandlung der Grunderkrankung, denn das Nasenbluten könnte Ausdruck einer Gerinnungsstörung sein oder durch Bluthochdruck hervorgerufen worden sein.

Einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt stehen z. B. die folgenden Methoden zur Verfügung:

  • Auftragen bestimmter Wirkstoffe (Vasokonstriktiva), die ein Zusammenziehen der Gefäße an der Nasenschleimhaut bewirken
  • umschriebene (punktförmige) „Verätzung“ des blutenden Gefäßes mit z. B. Trichloressigsäure
  • Hervorrufen einer punktförmigen Verbrennung und damit Verödung am blutenden Gefäß durch sogenannte Elektrokoagulation[4]
  • der betroffenen Nasenseite (Verbandtechnik, bei der ein Verbandstoff in die Nase geschoben wird).[9] Diese Maßnahmen werden meist unter örtlicher Betäubung durchgeführt.[4]

Besondere Vorsicht sollten Bluthochdruck-Patienten walten lassen.

Ein guter Ansatz, um Nasenbluten vorzubeugen, ist sicherlich, die Nase vorsichtig zu putzen. Es kann zudem hilfreich sein, z. B. mithilfe einer Wasserschüssel auf der Heizung für ein feuchteres Raumklima zu sorgen. Auch regelmäßige Inhalationen bei Schnupfen können die Nasenschleimhaut geschmeidig halten.[10]


Behandlungsmöglichkeiten bei Schnupfen