Schnupfen: Häufige Fragen

Schnupfen + Augen tränen – was tun?

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Gerade in der frühlingshaften Jahreszeit haben viele Menschen mit einer laufenden Nase und tränenden Augen zu kämpfen. Die Rede ist dann meistens von einem ersten Heuschnupfen, einer sogenannten allergischen Rhinitis, die vor allem in der Pollensaison auftritt und unter der mehr als 20 % der Deutschen leiden.[1] Neben dem allergischen Schnupfen tritt Schnupfen vor allem im Rahmen einer Erkältung oder einer Virusinfektion auf. Tränende Augen sind dabei kein Einzelfall und können sowohl bei einer Erkältung oder allergischen Reaktionen auftreten als auch durch beispielsweise kalten Luftzuge oder trockene Augen verursacht werden.[2]

Im Folgenden wird die Ursache der oben genannten Symptome näher beleuchtet und Tipps für ihre Behandlung werden gegeben.

Behandlung bei Schnupfen und tränenden Augen

Im Allgemeinen treten sowohl Schnupfen als auch das Tränen der Augen im Rahmen verschiedener Krankheitsverläufe auf und können daher auch ganz unterschiedlich bedingt sein. Die am häufigsten vorkommenden Ursachen sind allergische Reaktionen oder gewöhnliche Erkältungskrankheiten. Gerade in der nasskalten Jahreszeit oder in der Pollensaison haben sehr viele Menschen mit diesen Symptomen zu kämpfen. Allerdings ist zu beachten, dass tränende Augen und Schnupfen ebenso bei weiteren, weniger häufigen Erkrankungen auftreten können. Daher ist eine Abklärung durch den Arzt bei wiederkehrenden Beschwerden empfehlenswert. So können tränende Augen beispielsweise durch altersbedingte Veränderungen der Augenmuskulatur sowie des Bindegewebes oder auch im Rahmen von Diabetes mellitus vorkommen.[3]

 

Allgemeine Maßnahmen

Ist eine Grippe oder Erkältung erst einmal ausgebrochen, gibt es leider keine Möglichkeit mehr, diese zu verhindern. Doch ist es möglich, durch einen gesunden Lebensstil, Ruhe und Entspannung und geringe körperliche Aktivität an der frischen Luft sowie gezielte Maßnahmen und mithilfe von Hausmitteln eine Verschlechterung zu verhindern und gleichzeitig Symptome zu lindern. Zusätzlich sollte auf Alkoholkonsum und Rauchen verzichtet und auf einen gesunden Schlaf geachtet werden.[4]

 

Hausmittel/Anwendungen

Allgemein bekannt für die natürliche Behandlung von Schnupfen sind Meersalz-Nasensprays, welche die Nasenschleimhaut befeuchten und reinigen und so einen guten Schutz vor Atemwegsinfektionen bieten können. Weiterhin können Dampfbäder, beispielsweise mit Kamille, durchgeführt werden, um die gereizten Schleimhäute zu befeuchten.[5]

Meerwassersprays und Salzlösungen

  • besonders geeignet bei stark verstopfter Nase
    • Anwendung: Die Nase mehrmals täglich mit Salzwasserlösungen spülen
  • Wirkungsweise: Durch das Spülen werden eventuell vorhanden Krankheitserreger aus der Nase gespült. Gleichzeitig werden die Nasenhaare von Sekret befreit. Dadurch werden die Flimmerhärchen (kleinste Härchen der Nase) wieder in die Lage versetzt, die Selbstreinigung zu übernehmen. Außerdem befeuchtet das Spray die Nasenschleimhaut.
  • Nebenwirkungen: Neben- oder Wechselwirkungen sind nicht bekannt.

Inhalation von heißem Wasserdampf

  • Besonders geeignet bei stark beeinträchtigter Atmung. Der Zusatz von Kamillenblüten kann außerdem gereizte Augen beruhigen.
    • Anwendung: Die Inhalation wird mehrmals täglich durchgeführt. Liegen keine Allergien vor, können z. B. Kamillenblüten oder ätherische Öle hinzugefügt werden.
  • Wirkungsweise: Der Wasserdampf und die Zusätze bewirken eine Abschwellung der Nasenschleimhaut und ermöglichen so eine freie Nasenatmung. Der heiße Wasserdampf befeuchtet die Nasenschleimhaut, die dadurch weniger anfällig gegen Verletzung und Entzündungen wird.
  • Nebenwirkungen und Hinweise: Allergische Reaktionen auf die Zusätze können auftreten. Ätherische Öle sollten im Falle einer Schwangerschaft nach Möglichkeit vermieden werden.[6]

 

Medikamente

Nasentropfen und Nasensprays ebenso wie homöopathische Medikamente können verwendet werden, um das Abschwellen der Nasenschleimhaut bei akutem Schnupfen zu unterstützen. Als Wirkstoffe finden sich häufig sogenannte Sympathomimetika, die bewirken, dass sich die Nasenschleimhäute zusammenziehen und das Gewebe abschwillt.[7] Aber auch andere Wirkstoffe können eine Symptomlinderung erzielen. Bei Unverträglichkeiten gegen bestimmte Wirkstoffe sollte auch hier ein Arzt vor der Einnahme konsultiert werden.

  • Cromoglicinsäure
  • besonders geeignet bei allergischem Schnupfen (allergischer Rhinitis)
    • Anwendung + Dosierung: 4-mal täglich 1 Sprühstoß pro Nasenloch. Die maximale Dosierung von 6 Sprühstößen pro Tag sollte nicht überschritten werden.
  • Wirkungsweise: Der Wirkstoff verhindert, dass bestimmte Zellen (Mastzellen) aktiviert werden und Inhaltsstoffe freisetzen, die zu allergischen Reaktionen führen.
  • Nebenwirkungen: Es können Reizzustände in der Nase entstehen (Niesen, Nasenbluten). Auch Kopfschmerzen (Cephalgie) und Geschmacksstörungen können auftreten.[8]
  • Beispielpräparate:
    • Cromo Nasenspray®
    • Cromo-CT®
    • Cromo Ratiopharm®
  • Oxymetazolin
  • besonders geeignet bei beeinträchtigter Nasenatmung
  • Wirkungsweise: Die lokale Verengung von Blutgefäßen bewirkt eine Abschwellung der Schleimhaut.
  • Nebenwirkungen: Überempfindlichkeitsreaktionen und Reizzustände in der Nase können auftreten. Außerdem kann bei längerer Gabe die Schleimhaut austrocknen. Deshalb sollte das Medikament nicht länger als eine Woche verabreicht werden. Außerdem muss beachtet werden, dass für Kinder geringere Dosen zulässig sind als für Erwachsene.[9]
  • Beispielpräparate:
    • Nasivin für Babys®
      • Anwendung + Dosierung: Säuglinge in den ersten 4 Lebenswochen erhalten 2–3-mal täglich 1 Tropfen. Säuglinge von 5 Wochen bis 1 Jahr erhalten 2–3-mal täglich 1–2 Tropfen. Das Medikament wird bei der Anwendung in die Nase getropft.
    • Nasivin Dosierspray für Erwachsene und Schulkinder®
      • Anwendung + Dosierung: Anwendbar bei Kindern über 6 Jahren und bei Erwachsenen, 2–3-mal täglich 1 Sprühstoß[10]
    • Wick Sinex Schnupfenspray®
      • Anwendung + Dosierung: Anwendbar bei Kindern über 6 Jahren und bei Erwachsenen, 2–3-mal täglich 1 Sprühstoß
    • Weitere Präparate ist außerdem: Vicks Sines (nur in der Schweiz erhältlich).
  • Naphazolin und Tramazolin

    • besonders geeignet bei verstopfter Nase und gereizten Augen
      • Anwendung und Dosierung: als Nasenspray 1 Sprühstoß 1–3-mal täglich
  • Wirkungsweise: Beide Wirkstoffe führen zu einer Verengung der Gefäße von Nasenschleimhaut und Auge, wodurch die Schleimhaut abschwillt. Auch Reizungen am Auge können gelindert werden.
  • Nebenwirkungen: Es kann zu Reizerscheinungen in der Nase kommen (z. B. Brennen oder Austrocknung). Außerdem ist eine reaktive Steigerung der Durchblutung in seltenen Fällen möglich, wodurch evtl. eine Erhöhung von Puls und Blutdruck entstehen kann.
  • Kontraindikationen: Bekannte Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe. Außerdem dürfen die Wirkstoffe nicht unmittelbar nach Eingriffen am Gehirn und auch nicht bei Austrocknung der Nasenschleimhaut mit Borkenbildung (Rhinitis sicca) verwendet werden.
  • Beispielpräparate:
    • Infectoschnupf® 1,2 mg/ml Lösung (enthält Tramazolin)
    • Rhinex mit Naphazolin 0.05%®
    • Rhinospray bei Schnupfen® (enthält Tramazolin)[11][12]

Weiterhin ist zu beachten, dass der Einsatz von Nasensprays nur über eine zeitlich begrenzte Dauer erfolgen sollte, da ansonsten möglicherweise eine Abhängigkeit ausgelöst wird. Es kommt zu einem Phänomen, das in der Medizin als Rebound-Effekt beschrieben wird: Die Nasenschleimhäute gewöhnen sich an die regelmäßige Dosis des Wirkstoffes und schwellen, sobald die Wirkung des Nasensprays nachlässt, an, wodurch es häufig zu einem erneuten Einsatz des Sprays kommt. Letztlich führt dies zu der Entstehung eines chronischen Schnupfens. Ärzte empfehlen, Nasensprays nicht länger als maximal eine Woche zu verwenden.

Zu beachten

Sollten der Schnupfen oder das Tränen der Augen langfristig anhalten und sich auch durch die Behandlung mit Medikamenten oder Hausmitteln nicht entscheidend bessern, sollte der Betroffene einen Arzt aufsuchen. Häufig können schwächere Krankheitsverläufe und grippale Infekte mit Ruhe und etwas Ausdauer gut überstanden werden; in wenigen Fällen oder bei wiederkehrenden Beschwerden kann eine Behandlung mit Antibiotika notwendig sein.[13]


Behandlungsmöglichkeiten bei Schnupfen