Schnupfen: Häufige Fragen

Schnupfen lösen

© PantherMedia / Andriy Popov

Schnupfen ist ein sehr häufiges Symptom, welches typischerweise im Rahmen einer Erkältungskrankheit auftritt und durch eine Entzündung der Nasenhöhle (Rhinitis) oder Nasennebenhöhlen (Sinusitis) hervorgerufen wird. Ausgelöst wird die Erkrankung, an der durchschnittlich jeder Erwachsene bis zu fünfmal im Jahr leidet, durch eine Infektion mit Viren, seltener Bakterien. Der Schnupfen äußert sich dabei klassischerweise wie folgt:

  • verminderte Nasenatmung aufgrund verstopfter Nasenhöhlen (Obstruktion)
  • konstantes Druckgefühl in der Nase
  • vermehrt anfallender NasenschleimAblaufen von Nasenschleim aus der Nase (Rhinorrhoe)
  • evtl. Ablaufen von Nasenschleim über den Rachen („postnasal drip“)
  • verminderter Geruchssinn (Hyposmie) bis Verlust des Geruchsinns (Anosmie)
  • Kopf- und Gesichtsschmerzen, die bei Vornüberbeugen ansteigen
  • Klopfschmerz über den Nasennebenhöhlen
  • evtl. Niesreiz

Die Symptome können sehr belastend sein. Abhilfe können verschiedene Hausmittel schaffen, die den Nasenschleim lösen und so das Durchatmen erleichtern.

Hausmittel bei Schnupfen

Grundsätzlich ist ein Schnupfen, welcher in Zusammenhang mit einer Erkältung auftritt, nicht therapiebedürftig. In der Regel heilt eine solche Erkrankung ohne jegliche therapeutische Maßnahmen von selbst nach 7 bis 10 Tagen aus (selbstlimitierende Erkrankung). Jedoch können die Beschwerden sehr belastend sein, weshalb symptomlindernde Maßnahmen häufig wünschenswert sind. Hierzu reicht die Therapie mit Hausmitteln meist aus, sodass auf die Einnahme von Medikamenten häufig verzichtet werden kann. Sollten die Beschwerden jedoch weiter zunehmen oder sehr stark ausgeprägt sein, ist es empfehlenswert, ärztlichen Rat einzuholen und auf eine Selbstmedikation durch Hausmittel zu verzichten. [1]

Grundsätzlich sollte bei Schnupfen auf körperliche Schonung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Zusätzlich ist es empfehlenswert, die Nasenschleimhaut vor zusätzlichen Reizen zu schützen. Aus diesem Grund ist es ratsam, sich fern von Tabakrauch, Abgasen oder toxischen Gasen zu halten sowie das Aufhalten in überheizten, trockenen Räumen zu meiden. Darüber hinaus, sollte auf allgemeine Hygienemaßnahmen geachtet werden, um das Ausbreiten der Erkrankung auf Mitmenschen zu verhindern. Zum Lösen von Schnupfen eignen sich diverse Hausmittel, auf die im folgenden Textabschnitt individuell eingegangen werden soll.

Eukalyptus bei Schnupfen

Eukalyptus (Eucalyptus globulus labill) gehört den Myrtengewächsen an und wächst vorrangig im südwestaustralischen Raum. Die Blätter der Pflanze enthalten das ätherische Öl Cineol, welches zur Therapie bei Atemwegserkrankungen häufig eingesetzt wird. [2] Studien konnten nachweisen, dass die Anwendung von Cineol nachweislich zu einer Besserung der Symptomatik führt, weshalb es von Experten zur Behandlung bei Schnupfen auch empfohlen wird. [1]

Besonders der Eukalyptus Tee soll eine hemmende Wirkung auf die Schleimproduktion besitzen und so die Produktion von überflüssigem Schleim, der die Nase verstopft, verhindern. Darüber hinaus wirkt es zusätzlich verflüssigend auf den Schleim und fördert so dessen Abtransport (Sekretolyse). Des Weiteren wird dem Öl eine desinfizierende Wirkung nachgesagt. Eukalyptus kann hierzu in diversen Formen als Hausmittel bei Schnupfen eingesetzt werden.

Eukalyptus-Tee

​Der Eukalyptus-Tee eignet sich besonders zur Therapie bei Schnupfen und gleichzeitigem Auftreten von Husten im Rahmen einer Erkältungskrankheit. Hierfür werden 3 Esslöffel Eukalyptusblätter mit einem ¼ Liter kochendem Wasser übergossen und für 15 Minuten ziehen gelassen. Nachdem der Aufguss abgeseiht wurde, kann der Tee schluckweise getrunken werden. Die Anwendung kann mehrmals am Tag wiederholt werden.

Cineol Dampfinhalation

Das Öl kann in der Apotheke oder im Drogeriemarkt erworben werden. Zum Inhalieren können wenige Tropfen des Öls in eine Schüssel mit sehr heißem Wasser gegeben werden und die aufsteigenden Dämpfe tief durch die Nase eingeatmet werden. [2]

Schlüsselblume bei Schnupfen

Die Schlüsselblume (Primula veris), auch als Primel bekannt, zählt ebenfalls zu den Heilpflanzen, die von Experten bei Schnupfen empfohlen werden. Auch hier konnten Studien eine nachweisliche Wirksamkeit der Pflanze nachweisen, weshalb die Schlüsselblume auch in vielen pflanzlichen (phytotherapeutischen) Medikamenten, wie Sinupret® enthalten ist. [1] Das in der Schlüsselblume enthaltene Saponin ist ein wichtiger Pflanzenstoff, welcher nicht nur entzündungshemmend (antiinflammatorisch), schmerzlindernd (analgetisch) und fiebersenkend (antipyretisch) wirkt, sondern auch schleimlösend (sekretolytisch), weshalb es bestens zum Lösen von Schnupfen geeignet ist. [3]

Schlüsselblumen-Tee

Zur Zubereitung von Schlüsselblumen-Tee werden 1 Esslöffel Schlüsselblumenwurzel oder 2 Esslöffel Schlüsselblumenblüten mit einem ¼ Liter Wasser erhitzt bis die Mischung zu sieden beginnt. Das Getränk für weitere 5 Minuten ziehen lassen und anschließend kurz abkühlen lassen, bis eine lauwarme Temperatur erreicht ist. Den Tee zwei- bis dreimal täglich trinken. [4]

Nasenspülung mit Kochsalz bei Schnupfen​

In vielen Studien konnte gezeigt werden, dass die Anwendung von Nasenspülungen mit Salzlösungen einen deutlich positiven Effekt bei Schnupfen aufweist, weshalb Experten zur regelmäßigen Anwendung raten. Besonders wirksam sind dabei isotone und hypertone Salzlösungen. Hierbei weisen isotone Salzlösungen über die gleiche Konzentrationsmenge von Natrium-Chlorid-Ionen auf, wie sie im Körper physiologischerweise (unter gesunden Umständen) vorzufinden sind. Dementsprechend weisen hypertone Salzlösungen eine höhere Konzentration an Salzteilchen im Vergleich zum Körper auf. Dadurch ziehen sie bei der Anwendung in der Nase Flüssigkeit an (osmotischer Effekt) und sorgen so für eine effektive Schleimlösung bei Schnupfen. Jedoch ist darauf hinzuweisen, dass der übermäßige Gebrauch von hypertonen Salzlösungen schnell zu einer Reizung und Austrocknung der Schleimhäute führen kann, weshalb für den eignen Hausgebrauch eher isotone Spüllösungen verwendet werden sollten. Diese weisen, wie auch die hypertonen Salzlösungen, eine reinigende Wirkung auf, indem sie die Nasenhöhlen gründlich durchspülen und so Krankheitskeime, Schadstoffe und überflüssigen Schleim beseitigen. Dadurch wird die Nasenschleimhaut entlastet und gepflegt. Zusätzlich wirken beide Salzlösungen schleimhautbefeuchtend, was essenziell für die Regeneration der Nasenschleimhaut ist.[5]

Prinzipiell wird eine mehrmals tägliche Anwendung bei Schnupfen empfohlen. Sollte die Nasenspülung vorbeugend (präventiv) eingesetzt werden, reicht eine einmalige Anwendung.

Für die Anwendung Trinkwasser oder besser destilliertes Wasser mit lauwarmer Temperatur verwenden. Das Wasser mit der Salzmischung vermengen. Die Salzmischungen können fertig in der Apotheke gekauft werden oder selbst hergestellt werden (siehe unten). Die hergestellte Spüllösung in eine Nasendusche, welche ebenfalls in der Apotheke erhältlich ist, einfüllen. Mit dem Aufsatz der Nasendusche ein Nasenloch verschließen und bei geöffnetem Mund die Spülflüssigkeit über das offene Nasenloch durch leichte Seitwärtsneigung des Kopfes ausspülen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass keine Spülflüssigkeit den Rachen hinunterläuft oder sogar verschluckt wird. Verhindert werden kann dies durch weites Öffnen des Mundes. Anschließend wird die Anwendung auf der anderen Nasenlochseite wiederholt.

Isotone Salzlösung selbst herstellen

Eine selbsthergestellte Kochsalzlösung kann bei falscher Zubereitung zu einer Reizung der Atemwege führen, weshalb es sich empfiehlt, die fertigen Salzmischungen aus der Apotheke zu verwenden. Zum Selbstherstellen wird ein gestrichener Teelöffel (4,5 g) Meersalz in 500 ml kochendem Trinkwasser oder destilliertem Wasser aufgelöst. Nach Abkühlen der Spüllösung kann mit der Anwendung begonnen werden. [5]

Zu beachten

Obwohl ein Schnupfen ein harmloses Krankheitsbild darstellt, sind gefährliche Komplikationen nicht auszuschließen. Besonders bei einer bakteriellen Infektion reicht die Anwendung von Hausmitteln allein nicht aus, da eine antibiotische Therapie notwendig ist. Daher sollte bei starken Beschwerden oder einer langanhaltenden Symptomatik besser ein Arzt aufgesucht werden.


Behandlungsmöglichkeiten bei Schnupfen