Schnupfen: Häufige Fragen

Hausmittel gegen starken Schnupfen

© PantherMedia / Tom Baker

Selbst wenn ein Schnupfen eher zu den lästigen als zu den schwerwiegenden Erkrankungen zählt, fühlen sich die Betroffenen im Alltag häufig deutlich eingeschränkt. Neben Kopf- und Gliederschmerzen beeinträchtigen vor allem Atemwegssymptome das Wohlbefinden. Welche Hausmittel und Anwendungen es gibt, um die entsprechenden Beschwerden zu lindern und eine rasche Genesung zu fördern, wird im Folgenden besprochen.

Hausmittel bei Schnupfen

Vor allem im Winter ist das Rhinovirus, welches Schnupfen (Rhinitis) verursacht, allgegenwärtig, weil es unter den in der kalten Jahreszeit vorherrschenden Temperaturen besonders widerstandsfähig ist.[1] Ebenso allgegenwärtig sind die Möglichkeiten, sich zu infizieren, zumal sich die Ansteckung im Sinne einer Schmier- und Tröpfcheninfektion vollzieht, also beim Händeschütteln sowie beim Anniesen und Anhusten in geschlossenen Räumen. Wie die meisten viralen Erkrankungen heilt auch ein Schnupfen in etwa einer Woche von selbst aus und die typischen Symptome wie das Nebeneinander einer laufenden Nase sowie einer behinderten Nasenatmung sind verschwunden.

In der Zwischenzeit können jedoch verschiedene allgemeine Maßnahmen zum Einsatz kommen, um die Symptome zu lindern. Bei Schnupfen gilt es beispielsweise auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von bis zu 2 Litern pro Tag zu achten. Ungesüßte Kräutertees sollten zu diesem Zweck ebenso verzehrt werden wie Hühnerbrühe, die zusätzlich dafür sorgt, Salzverluste wieder auszugleichen.[2] Um die Effizient zusätzlicher Ruhephasen sowie des Nachtschlafs zu optimieren, empfiehlt sich die Schaffung einer ruhigen Atmosphäre. Stressfaktoren wie Lärm, Hitze oder Kälte sollten also weitestgehend vermieden werden. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Anwendungen, die einen Beitrag zu einer raschen Genesung bei Schnupfen leisten können. Eine kleine Auswahl wird im Folgenden vorgestellt.

Dampfinhalationen gegen verstopfte Nase

Die gebräuchlichste Methode, um zu Hause zu inhalieren, ist, sich am Tisch über einen dampfenden Kochtopf zu beugen, sich dabei ein Handtuch wie ein „Zelt“ überzuwerfen, um die Effizienz der Anwendung zu steigern, und den Dampf einzuatmen. Inhaliert wird dabei in der Regel mit Kochsalz. Diese sogenannten isotonischen Lösungen können fertig in Apotheken und Drogeriemärkten gekauft werden. Sie können aber auch selbst hergestellt werden, indem 10 g Kochsalz in einem Liter Wasser aufgelöst und so lange erhitzt werden, bis sich Dampf bildet. Alternativ kann auch mit einer Lösung auf Kamillenbasis inhaliert werden. Dazu wird ein Sud aus circa 4 Teebeuteln bzw. 100 g getrockneten Blüten auf 2 Liter Wasser hergestellt und ebenfalls bis zur Dampfbildung erhitzt.[3] Andere Heilpflanzen wie Ingwer, Salbei oder Thymian kommen ebenfalls prinzipiell für Inhalationslösungen infrage, allerdings bergen sie mitunter ein gewisses Risiko für Allergiker, während die Kamille dahingehend als unbedenklich gilt.[4]

Zwiebelsaft gegen Husten

Aus chemischer Sicht verdankt die Küchenzwiebel ihre heilende Wirkung einer schwefelhaltigen Aminosäureverbindung namens Alliin, die nicht nur gegen Bakterien, sondern auch gegen Viren und Pilze wirksam ist.[5] Außerdem vermag die Zwiebel die bei Schnupfen gereizten Schleimhäute abzuschwellen. Diese Wirkung geht auf die sogenannten Cepaene zurück, deren chemische Struktur stark an die von Cortison erinnert.[6] Um Zwiebelsaft zu Hause herzustellen, wird einfach der Saft aus 3 bis 4 rohen Zwiebeln mit etwas Honig gesüßt und je nach Vorliebe angewärmt oder gekühlt mehrmals täglich getrunken.[7]

Erkältungsbad zur Entspannung

Erkältungsbäder eignen sich besonders als entspannendes Einschlafritual bei Schnupfen. Dieser Effekt basiert u. a. auf dem Umstand, dass die Wärme des Wassers die Durchblutung der Muskulatur steigert und dadurch Gliederschmerzen lindert. Auch Badezusätze können einen Beitrag dazu leisten, das Wohlbefinden während des Badens zu steigern. Beliebt sind Präparate auf Basis von Heilpflanzen wie Thymian, Fichtenadeln, Pfefferminze oder Eukalyptus. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie ätherische Öle enthalten, die den Kreislauf sanft anregen und die Atemwege beruhigen. Sollten die Öle dem Wasser in Reinform zugegeben werden, gilt es, die Dosierempfehlung von 3–4 Tropfen nicht zu überscheiten, weil die Atemwege durch die starken Dämpfe sonst zusätzlich gereizt werden können. Für Kinder unter 6 Jahren sind ätherische Öle aus diesem Grund generell nicht geeignet. Alle der genannten Pflanzen bergen außerdem ein gewisses allergisches Potenzial. [8] Abgesehen von den jeweiligen Zusätzen sollte die Temperatur des Badewassers 32 bis 38 °C betragen. Nach etwa 15 Minuten sollte warmes Wasser nachgegossen werden, um zu verhindern, dass der Körper im Wasser auskühlt. Menschen mit hohem Blutdruck, Asthma oder Venenerkrankungen sollten vor einem heißen Bad mit ihrem Arzt Rücksprache halten.[9]

Kalter Knieguss zur Stimulation der Abwehrkräfte

Dieses Verfahren beruht auf der Lehre des österreichischen Pfarrers Sebastian Kneipp, der als „Wasserdoktor“ in die Naturheilkunde einging. Ziel der Anwendung ist es, die Abwehrkräfte zu stärken, die Venen zu trainieren und nachts leichter einzuschlafen. Wichtig ist zu beachten, dass die Beine zu Beginn der Prozedur warm sein sollten und dass die Duschkabine oder Badewanne mit einer Badematte ausgelegt ist, um ein Ausrutschen zu verhindern. Die Anwendung beginnt an der Hinterseite des rechten Beines, wo ein 20 °C kühler Wasserstrahl vom Sprunggelenk ausgehend langsam bis knapp über die Kniekehle hochgeführt wird, dort kurz verweilt und dann erneut auf Knöchelniveau geführt wird. Dasselbe wird anschließend an der Vorderseite des rechten Beines wiederholt, wobei der Wasserstrahl erst bis knapp über das Knie hoch und dann wieder nach unten geführt wird. Anschließend wird dieselbe Prozedur am linken Bein durchgeführt. Zuletzt wird erst die rechte, dann die linke Fußsohle abgegossen. Ein Knieguss sollte nicht bei bekanntem Venenleiden (chronisch-venöse Insuffizienz, CVI) oder Erkrankungen der Arterien (periphere arterielle Verschlusskrankheit, PAVK) angewendet werden. [10]

Zu beachten

Selbst wenn durch Hausmittel mitunter eine zufriedenstellende Linderung der Beschwerden bei starkem Schnupfen erzielt werden kann, sollte zu gegebenem Zeitpunkt dennoch davon Abstand genommen und ärztlichen Rat eingeholt werden. Ein solcher Fall tritt beispielsweise ein, wenn neben den für Schnupfen typischen Symptomen plötzlich Fieber hinzutritt. Auch eine Krankheitsdauer von deutlich mehr als einer Woche sowie eine plötzliche, merkliche Verschlechterung der bestehenden Symptomatik geben Anlass für die Vorstellung bei einem Arzt.


Behandlungsmöglichkeiten bei Schnupfen