Schnupfen Beim Baby: FAQ
Husten u. Schnupfen (Baby) – was tun?
Husten und Schnupfen sind häufige Krankheitsbilder bzw. Symptome bei Babys. Nach der Dauer der Krankheitssymptome werden akuter und chronischer Husten bzw. Schnupfen unterschieden. Von der chronischen Form wird gesprochen, wenn der Husten oder der Schnupfen länger als 3 Wochen andauern. Dann sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden, da die chronische Form spezielle Untersuchungen oder Behandlungen notwendig machen kann.[1][2]
Handelt es sich um die akute Form, ist eine häufige Ursache eine Infektion der oberen oder unteren Atemwege. Daneben können auch Infektionen der Kieferhöhlen, allergische Erkrankungen, Einatmen eines Fremdkörpers oder Einatmen von Reizgasen die Ursache sein.[1][2]
Behandlung bei Husten und Schnupfen
Wenn der Husten erst seit wenigen Tagen besteht, zunächst trocken beginnt, sich aber im Laufe der Erkrankung zu Husten mit Auswurf (produktiver Husten) entwickelt, handelt es sich am wahrscheinlichsten um eine Infektion der Atemwege. Zusätzlich können Begleitsymptome wie Fieber, Schmerzen und allgemeine Abgeschlagenheit auftreten. Diese Infektionen werden sehr häufig von einer Vielzahl an verschiedenen Virentypen verursacht. Zusätzlich können auch bakterielle Infektionen als Ursache infrage kommen. Obwohl vor allem virale Infekte häufig selbstlimitierend verlaufen, können sie gerade für Säuglinge ein erhöhtes Komplikationsrisiko aufweisen. Die bereits erwähnten Symptome können beispielsweise zu Nahrungsverweigerung führen, die bei Säuglingen besonders schnell einen Flüssigkeitsmangel zur Folge haben kann. Deshalb sollte in diesem Fall ärztlicher Rat eingeholt werden, um eventuellen Komplikationen vorzubeugen.
Besteht der Verdacht auf chronischen Husten, ein allergisches Geschehen oder sind die Symptome sehr ausgeprägt, z. B. mit sehr hohem Fieber, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Deshalb wird im Folgenden nur auf die Behandlung milder Infekte der Atemwege eingegangen.[1][2]
Allgemeine Maßnahmen
Virale Infekte klingen zwar oftmals innerhalb weniger Tage bis Wochen von selbst ab, schränken aber das Wohlbefinden massiv ein.
Zur Erleichterung der Atmung empfiehlt es sich, die Raumluft zu befeuchten, besonders während des Schlafs. Ebenso sollte in der Umgebung des Kindes nicht geraucht werden.[1][2]
Hausmittel/Anwendungen
Einige Hausmittel, die sich bewährt haben, sind:
- Essigwickel:
Besteht zusätzlich zu Husten und Schnupfen auch Fieber, haben sich Essigwickel bewährt. Essig hat eine fiebersenkende und desinfizierende Wirkung. Zur Zubereitung wird ein Esslöffel Essig in einen Liter Wasser gegeben. Darin wird ein Baumwoll- oder Leintuch getränkt. Das feuchte Tuch wird vorsichtig um die Waden des Kindes gewickelt und mit einem zusätzlichen Tuch abgedeckt. Hierbei ist jedoch große Vorsicht geboten, damit das Fieber auf keinen Fall zu stark gesenkt werden darf, da dies den Kreislauf des Kindes belastet.[3]
- Zwiebelsöckchen:
Diese können ab einem Lebensalter von 6 Monaten angewendet werden und wirken am besten, wenn sich eine Erkältung ankündigt. Benötigt werden eine kleine Zwiebel, elastische Mullbinden, Watte, Wollsocken und eine Wärmflasche. Zunächst wird die in Scheiben geschnittene Zwiebel im Wasserdampf erwärmt. Dabei ist darauf zu achten, dass die Zwiebelscheiben nicht zu heiß werden, damit sich das Baby daran nicht verbrennt. Wenn die Zwiebelscheiben die passende Temperatur haben, werden sie auf die Füße des Babys gelegt. Sie sollen möglichst die ganze Fußsohle bedecken. Nun wird Watte auf die Zwiebel gegeben und das Ganze mit der elastischen Mullbinde auf den Füßen vorsichtig festgebunden. Die Bind darf nicht zu fest gewickelt werden, um die Durchblutung der Füße nicht zu behindern. Schließlich werden dem Baby Socken angezogen und eine Wärmflasche (nicht heißer als 40 °C) an die Füße gelegt. Die Zwiebelsöckchen können ca. 3 Stunden belassen werden. Häufig erweist sich schon eine einmalige Anwendung als sehr effektiv.
Medikamente
Virale Infekte erfordern meist keine spezielle medikamentöse Behandlung. Falls es sich um eine bakterielle Infektion handelt, sollte ohnehin ein Arzt aufgesucht werden, der eine gezielte antibiotische Behandlung einleiten kann.
Zu beachten
Obwohl Husten und Schnupfen das Wohlbefinden zwar häufig massiv einschränken, jedoch meist gutartig und selbstlimitierend verlaufen, sind gerade Säuglinge besonders gefährdet, Komplikationen zu erleiden.
Durch die Verlegung der Atemwege kann es beispielsweise zu Nahrungsverweigerung kommen. Das kann gerade bei Säuglingen besonders leicht zu Austrocknungszuständen führen. Um dies zu vermeiden, sollte frühzeitig ein Arzt aufgesucht werden.
Ebenso kann Husten ein Zeichen eines Notfalls sein. Ganz besonders bei gemeinsamem Auftreten von akutem Husten, Atemnot und Blauverfärbung (Zyanose) des Kindes sollte schnellstmöglich ärztliche Hilfe gesucht werden.
Eine symptomatische Behandlung ist sinnvoll, sollte jedoch immer in Rücksprache mit einem Arzt erfolgen, um mögliche Komplikationen zu vermeiden.
Quellenangaben:
- Ludwig Gortner, Sascha Meyer, Friedrich Carl Sitzmann: Pädiatrie, Thieme, 4. Auflage, 2012, S. 203.
- Reinhold Kerbl: Checkliste Pädiatrie, Thieme, 4. Auflage, 2011, S. 153–156.
- „Schnupfen, Heiserkeit und Erkältung – die besten Hausmittel“, http://gesund.co.at/beste-hausmittel-schnupfen-12612/, 18.02.2015
- „Sanfte Hilfe für Ihr Baby bei Schnupfen!“, http://www.elternwissen.com/gesundheit/hausmittel-fuer-kinder/art/tipp/schnupfen-sanfte-hilfe-fuer-ihr-baby/seite/3.html, 19.03.2015
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Veröffentlicht durch: | Erkältet.info-Redaktion |
Erstellt am: | 30.01.2015 |
Zuletzt aktualisiert am: | 10.11.2015 |
Prüfzyklus: | jährlich |
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