Schnupfen Beim Baby: Krankheitstypen

Festsitzender Schnupfen (Baby)

© PantherMedia / Leung Cho Pan

Während ein Schnupfen (Rhinitis) bei Erwachsenen auf ein ausgereiftes Immunsystem trifft, stehen Säuglinge vor einer besonderen Herausforderung, da ihr Immunsystem noch unreif ist. Ein Schnupfen tritt häufig im Rahmen einer Erkältungskrankheit auf und stellt mit 70% den häufigsten Grund für einen Kinderarztbesuch dar. Als Schnupfen wird eine Entzündung der Nasenschleimhaut mit den typischen Symptomen der laufenden Nase und der verstopften Nase bezeichnet. Rachen, Mund und Nasen werden dem oberen Atmungstrakt zugeordnet, welcher durch Schnupfenerreger, hauptsächlich Viren (bei Säuglingen vor allem Respiratory-Syncytial-, Parainfluenza- und Adenoviren) befallen wird.[1] Babys können das Sekret nicht aus der Nase schnäuzen, auch sind die Nasengänge sehr eng und klein, sodass Sekret diese sehr schnell verlegen können und somit die Atmung behindert wird.[5]

Ursachen von festsitzendem Schnupfen

Mittlerweile sind über 200 verschiedene Viren bekannt, welche eine Erkältung auslösen können.[1] Bakterien spielen als Krankheitserreger eine untergeordnete Rolle, sie können jedoch in Form einer Sekundärinfektion (erst Infekt durch Virus, dann Besiedelung durch Bakterien) als Komplikation auftreten.[7]

Übertragen werden die Viren durch die Luft, z.B. beim Niesen oder Husten (Tröpfcheninfektion), oder durch Kontakt mit infektiösem Sekret (Schmierinfektion). Die Nasenhöhle wird durch eine Schleimhaut und feine Flimmerhärchen, welche sich ständig in schneller Bewegung in Richtung Nasenöffnung befinden, gereinigt.[2] Ist die Schleimhaut der Nase geschädigt, fällt diese Barrierefunktion aus. Über kleine, durch Trockenheit oder chronische Entzündungen bedingte Risse in der Schleimhaut finden die Viren eine Eintrittspforte in den Körper.

Die Häufigkeit der Erkrankungen im Kindesalter, Kinder zwischen 2 und 4 Jahren erkranken durchschnittlich 10 bis 12 Mal im Jahr, wird durch eine sogenannte fehlende Kreuzreaktivität erklärt. Jedes Virus wird vom kindlichen Immunsystem mit der Bildung eines passenden Antikörpers bekämpft, der dieses Virus unschädlich machen soll. Diese Antikörper wirken jedoch nur für das jeweilige Virus, sodass keine Immunität, also Schutz, vor einem anderen Krankheitserreger besteht.[4]

Behandlung von festsitzendem Schnupfen

Obwohl es zahlreiche Medikamente zur Behandlung kindlicher Erkältungskrankheiten gibt, wirken diese gegen die Krankheitszeichen (symptomatisch) und nicht gegen die Viren. Sie sollten nur in Absprache mit einem Kinderarzt und nur bei schweren Krankheitsverläufen verabreicht werden.[3]

Bei der Behandlung der Symptomatik stehen den Eltern jedoch verschiedene Ansätze zur Verfügung. Ziel der Behandlung ist das Verflüssigen des Sekretes oder die Entfernung festsitzender Borken sowie des Schleims. Zur Verflüssigung kann frisch abgepumpte Muttermilch vorsichtig mittels einer Pipette in die Nasenlöcher des Säuglings eingeträufelt werden. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr oder das Erhöhen der Luftfeuchtigkeit, z.B. durch Aufhängen von feuchten Handtüchern im Kinderzimmer, verhindern die Bildung von störenden, festsitzenden Borken. Flüssiges Sekret kann mittels eines speziellen Nasensaugers aus der Nase entfernt werden, feste, sichtbare Sekretrückstände können vorsichtig mit den Fingern aus der Nase gezogen werden. Dabei ist darauf zu achten, dass Sekretrückstände nicht tiefer in die Nase gedrückt werden.[6] Festes Sekret kann auch mittels einer physiologischen Kochsalzlösung, die den Elektrolytverhältnissen im menschlichen Blut entspricht, aufgeweicht werden. Elektrolyte sind Salze (Natrium, Kalium u.a.), die im menschlichen Körper eine wichtige Rolle, z.B. bei der Arbeit des Herzens oder der Regulierung des Wasserhaushaltes spielen. Diese Lösung lässt sich leicht selbst herstellen und ist nach Herstellung 24 Stunden einsetzbar:

  • 1 Liter Wasser 5 Minuten abkochen.
  • 1 Teelöffel Salz hinzufügen.

Mit einer Spritze oder einer sauberen Pipette können von dieser Lösung mehrere Tropfen in die Nase eingebracht werden.[3]

Eine Dampfinhalation mit Kamillenblüten fördert die Durchblutung der Nasenschleimhaut, löst Sekret und wirkt entzündungshemmend. Dabei sollten gerade für kleinere Kinder spezielle Vernebler im Fachhandel erworben werden, da bei den üblichen Methoden („Handtuch über Schüssel“) nur sehr wenig Wirkstoff seinen Zielort erreicht und die Gefahr der Verbrühung zu hoch ist.[8]

Zu beachten

Für Säuglinge kann ein Schnupfen eine schwere Krankheit darstellen. Vor allem im ersten Lebensjahr und bei geschwächtem Immunsystem, z.B. bei chronischen Entzündungen, sind Babys gefährdet. Durch die Ansammlung von Sekret in der Nasenhöhle kann es zu erschwerter Atmung und Nahrungsverweigerung kommen. In solchen Fällen muss sofort ein Arzt hinzugezogen werden.[7]

Säuglinge sollten möglichst keinen engeren Kontakt zu Personen mit akuten Atemwegsinfektionen haben. Risikofaktoren, die v.a. die Entwicklung einer chronischen Atemwegsinfektion begünstigen, sind eine kurze Stillzeit und Zigarettenrauch.[1]


Behandlungsmöglichkeiten bei Schnupfen