Schnupfen Beim Kleinkind: FAQ

Hausmittel gegen verstopfte Nase (bei Kleinkindern)

© PantherMedia / Hannes Eichinger

Bei Säuglingen und Kleinkindern können bereits leichte Schwellungen der Nasenschleimhaut oder einzelne Schleimpfropfen zu Schnupfen (Rhinitis) führen. Das liegt daran, dass die Nasennebenhöhlen noch nicht vollständig entwickelt und noch sehr empfindlich und fein sind, sodass sie schnell verstopfen.

Hausmittel können helfen, die Schwellung und Entzündung zu lindern und das Kind wieder freier atmen zu lassen. Geeignet sind vor allem Mittel, die wenig reizend auf Haut und Schleimhäute der Kleinen wirken. Hier haben sich einfache Kochsalz-Nasentropfen, Dampfinhalationen, Majoranbutter und Zwiebelsäckchen bewährt. Im Folgenden wird deren Wirkung erklärt und ihre Anwendung beschrieben.

Wirkungsweise (biologischer Prozess)

Kochsalz-Nasentropfen können zum einen in physiologischer (isotoner) Konzentration zubereitet werden. Dann haben sie eher eine pflegende, die Nase befeuchtende Wirkung. Zum anderen hat eine unphysiologisch hohe (hypertone) Salzkonzentration zur Folge, dass ein Konzentrationsausgleich zwischen Gewebe und der Lösung herbeigeführt und überschüssige Flüssigkeit aus den geschwollenen Schleimhäuten herausgezogen wird. Sie können somit abschwellen, das Sekret wird zusätzlich verdünnt und fest sitzende Krusten in der Nase lösen sich besser.[1]

Inhalierter Wasserdampf, für Kinder am besten mit Kamille versetzt, verteilt sich sehr gut über den Schleimhäuten der oberen Atemwege. Hier entfalten die ätherischen Öle aus der Kamille ihre desinfizierende, abschwellende und beruhigende Wirkung.[2]

Majoranbutter wird unter der Nase des Kindes auf die Haut aufgetragen. So gelangen die heilsamen Inhaltsstoffe des Majorans (Origanum majorana) zu den Nasenschleimhäuten. Seine ätherischen Öle haben eine antibakterielle und antivirale Wirkung, sodass Schnupfenerreger abgetötet werden bzw. gar nicht erst eine bakterielle Infektion entstehen kann.

Darüber hinaus haben weitere im Majoran enthaltene chemische Pflanzenstoffe, sogenannte Saporine, Phenole und Flavonoide, einen entzündungshemmenden (antiinflammatorischen) und immunstärkenden Effekt.[3]

Auch in Zwiebeln finden sich ätherische Öle, die beim Aufschneiden freigesetzt werden. In ihnen enthaltene Schwefelverbindungen hemmen das Wachstum von Mikroorganismen und wirken dadurch antibakteriell und antiviral. Die entzündungslindernde Wirkung von Zwiebeldämpfen ist auf ihren Anteil an Flavonoiden zurückzuführen.[4]

Anwendung und Dosierung

Die eigene Zubereitung von kochsalzhaltigen Nasentropfen ist einfach und preisgünstig. Ein Teelöffel Salz wird in einem halben Liter abgekochtem Wasser gelöst.[5] Diese Dosierung ergibt eine leicht höhere Salzkonzentration als im Körper. Bei Verwendung von 9 g Kochsalz auf einen Liter wird eine isotone Konzentration hergestellt.

Nach Abkühlen der Lösung können mehrmals am Tag mit einer Pipette ein paar Tropfen in die Nase des Kindes geträufelt werden. Alternativ kann ein altes Nasensprayfläschchen mit Sprühaufsatz, das gründlich mit heißem Wasser ausgespült wurde, verwendet werden. Bei diesen Nasentropfen ist im Gegensatz zu Präparaten mit chemischen Wirkstoffen kein Gewöhnungs- oder Suchteffekt zu erwarten.

Um eine Dampfinhalation mit Kamillentee vorzubereiten, wird eine Handvoll Kamillenblüten (Matricariae flos) in einem standfesten Topf oder Eimer mit ca. 2 Liter kochendem Wasser aufgebrüht.[6]

Eine Inhalation direkt über dem Topf ist für Kleinkinder zu gefährlich. Es bietet sich an, eine Decke oder ein großes Handtuch über einen Tisch zu legen, den Topf darunter zu stellen und es sich mit dem Kind unter dem Tisch mithilfe von Kissen gemütlich zu machen.[7]

Die Herstellung von Majoranbutter ist ein bisschen aufwendiger:

  • 20–30 mg frische Majoranblätter und etwa 150 ml medizinischen Alkoholin ein Einweckglas füllen und ein paar Tage durchziehen lassen.
  • Dann einen Esslöffel weiche Butter mit einem Esslöffel der Majoran-Alkohol-Mischung vermengen und im Wasserbad verflüssigen.
  • Alles durch ein Tuch seihen und in einem kleinen Gefäß wieder fest werden lassen.

Diese Mischung wird dann unter die verstopfte Nase gerieben. Der Rest des eingelegten Majorans kann aufbewahrt und daraus mehrmals frische Majoranbutter zubereitet werden.[8]

Für die Zwiebelsäckchen einfach eine große Zwiebel in Würfel schneiden und diese in Stofftaschentücher einwickeln. Die Päckchen sollten dann über Nacht mindestens einen Meter vom Bett des Kindes platziert werden.[9]

Zu beachten

Die genannten Hausmittel sind gut verträglich und nebenwirkungsarm.

Es besteht insbesondere bei Majoran und Zwiebel jedoch die Möglichkeit einer allergischen Reaktion. Sollten also nach Anwendung Hauterscheinungen oder eine akute Verschlechterung des Allgemeinzustands des Kindes auftreten, darf diese nicht wiederholt werden.

Bei eitrigem, grünem Schnupfen sollte ein Arzt konsultiert werden. Das Gleiche gilt, wenn sich die Symptome innerhalb von drei Tagen nicht bessern oder gar verschlechtern bzw. wenn andere Symptome hinzukommen.


Behandlungsmöglichkeiten bei Schnupfen