Schnupfen In der Schwangerschaft: Krankheitstypen

Dauerschnupfen (in der Schwangerschaft)

Ein Drittel aller Schwangeren ist am Ende der Schwangerschaft mit einem Dauerschnupfen konfrontiert. Dieser kann durch die hormonelle Umstellung in der Schwangerschaft bedingt sein (Schwangerschaftsrhinitis) und nach der Entbindung verschwinden. Allerdings kann es sich dabei auch um eine Erkältung (Rhinitis) oder einen allergischen Schnupfen (allergische Rhinitis) handeln.[1]

Im Folgenden wird die Ursache des Dauerschnupfens in der Schwangerschaft zusammen mit Behandlungsmöglichkeiten und Hinweisen dargestellt.

Ursache

Eine Schwangerschaftsrhinitis entsteht durch hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft und verschwindet von alleine in den ersten Wochen nach der Geburt. Dabei ist die Nase entzündet und die Nasenschleimhäute sind gereizt.[2] Die Schwangerschaftsrhinitis äußert sich dabei vor allem durch eine länger andauernde verstopfte Nase mit leichter bis schwerer Behinderung der Nasenatmung, die wenig Sekret absondert.[3] Die Symptome können ab dem zweiten Schwangerschaftsmonat, aber auch später in der Schwangerschaft auftreten.[4] Die Schwangerschaftsrhinitis dauert in der Regel mindestens sechs Wochen und kann über die gesamte Schwangerschaft anhalten.

Weitere Ursachen können eine akute Erkältung (Rhinitis) oder eine allergische Reaktion (allergische Rhinitis) sein. Hierbei wird der Dauerschnupfen entweder durch einen viralen Infekt, Allergien oder Reizstoffe ausgelöst.[5]

Der Dauerschnupfen in der Schwangerschaft kann zu Beschwerden wie Mundtrockenheit, Halsentzündungen und trockener Nase führen. Ursache hierfür ist, dass aufgrund der verstopften Nase vermehrt durch den Mund geatmet wird und dieser dadurch austrocknet.[6] Zusätzlich kann es zu Nasenbluten kommen.[7] Außerdem können zusammen mit dem Dauerschnupfen Müdigkeit, Kopfschmerzen (Cephalgie) und Abgeschlagenheit auftreten.[8]

 

Behandlungsmöglichkeiten von Dauerschnupfen in der Schwangerschaft

Handelt es sich bei dem Dauerschnupfen um eine Schwangerschaftsrhinitis, können folgende Behandlungsmöglichkeiten vielleicht helfen:

  • Als Hausmittel kann eine Inhalation mit Wasserdampf hilfreich sein. Frischer Kamillentee oder Kamillenblüten können der Inhalationsflüssigkeit zugefügt werden.[9]
  • Nasentropfen und Nasensprays mit physiologischer Kochsalz- oder Meersalzlösung. Auch kann die Nasenschleimhaut mithilfe einer Dexpanthenol-haltigen Salbe behandelt werden.[10]
  • Leichtes körperliches Training, die ausreichende Aufnahme von Flüssigkeit und hohe Luftfeuchtigkeit im Raum können ebenfalls zur Besserung der Symptomatik beitragen.[11]

 

Zu beachten

Wichtig ist, dass es sich beim Dauerschnupfen lediglich um ein Symptom handelt. Deshalb muss die Ursache mit einem Arzt besprochen werden. Dieser klärt ab, ob es sich um einen Infekt (Rhinitis), Heuschnupfen (allergische Rhinitis), eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) oder um Nasenpolypen handelt.[12]

Schwangere sollten bei einer akuten Erkältung keine Medikamente, auch keine pflanzlichen, einnehmen, ohne vorher den Beipackzettel zu lesen oder einen Arzt oder Apotheker um Rat zu fragen, ob diese geeignet sind und dem Ungeborenen nicht schaden. Grundsätzlich ist es deshalb sinnvoll, die Medikamenteneinnahme mit einem Arzt abzustimmen.[13]

Auch ätherische Öle, die häufig bei einer Erkältung inhaliert werden, sind nicht unbedingt in der Schwangerschaft geeignet. Leicht verträgliche Öle (wie z. B. Lavendelöl) können nach Absprache mit dem Arzt ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel verwendet werden.[14]

In vielen abschwellenden Nasensprays sind Wirkstoffe wie Xylometazolin, Oxymetazolin, Phenylephrin oder Naphazolin enthalten. Diese sollten in der Schwangerschaft bei Dauerschnupfen nicht eingenommen werden, da sie bei längerfristigem Gebrauch zu einer Rhinitis medicamentosa (chronische Verstopfung der Nase, die durch zu häufige Einnahme von abschwellenden Nasensprays ausgelöst wird) und Abhängigkeit führen können.[15]


Behandlungsmöglichkeiten bei Schnupfen