Schnupfen Verstopfte Nase: Im Alltag
Nase verstopft (beim Hinlegen)
Der Schnupfen (lat. Rhinitis)[6]: Er ist das klassische Symptom während der Übergangszeit und im Winter. Ursache hierfür ist, dass die Schleimhäute gereizt sind und eine erhöhte Empfindlichkeit aufweisen, sodass sich Krankheitserreger vermehrt anreichern können [1]. Es handelt sich dabei nicht um ein eigenständiges Krankheitsbild[3]. Man versteht darunter die einfachste Form einer Schleimhautentzündung im Nasen- Rachen- Raum. Bei einem Schnupfen kommt es zumeist zu einer verstärkten Schleimabsonderung (lat. Katarrh) und Anschwellung von Gewebe [2]. Verbunden mit einer verstopften Nase (sog. „Stockschnupfen“)[6], vermehrter Bildung von Schleim in der Nase[1] und Nasenlaufen (sog. „Fließschnupfen“)[6] kennen ihn die meisten [1]. Oft können auch der Geschmacks- und Geruchssinn beeinträchtigt sein [3]. Im folgenden Text soll nun genauer auf die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten einer verstopften Nase eingegangen werden.
Ursachen von verstopfter Nase beim Hinlegen
Wenn die Bildung von Sekret im Bereich der Nase verstärkt ist, wird im gleichen Zuge auch mehr Raum gefordert. Im Stehen oder Sitzen kann der Schleim aufgrund der Schwerkraft gut nach unten und somit nach außen abfließen. Liegt man jedoch, so kann dieser Abfluss nicht stattfinden und das Sekret staut sich, wodurch die Nase verstopft [14].
Die Ursachen eines Schnupfens sind sehr vielfältig. In den meisten Fällen ist dieser harmlos, doch aber sehr lästig [3]. Es handelt sich um einen der häufigsten Anlässe, warum Patienten aller Altersgruppen einen Allgemeinarzt aufsuchen [6]. Oftmals wird eine Einteilung aufgrund der Dauer der Beschwerden getroffen: eine akute Rhinis (plötzlich auftretend) lässt sich von einer chronischen Rhinitis (länger als zehn Tage andauernd) unterscheiden [6].
Typisch als Auslöser für eine akute Rhinitis sind Virusinfektionen, so ist dies zum Beispiel bei einer Erkältung (grippaler Infekt)[3] durch Rhinoviren[5] der Fall. Die Infektion überträgt sich also von der Nase auf die Schleimhäute z.B. im Rachen und in den Bronchien. Hierbei kann es zu weiteren klassischen Erscheinungen kommen: beispielhaft sind dafür dann Halsschmerzen, Husten (zunächst trocken, später mit Auswurf von Sekret), Schwächegefühl, Fieber und Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, sowie Entzündungen der Augen [4]. Das Sekret aus der Nase ist hierbei zunächst eher wässrig. Oftmals folgen dann auf virale Infektionen nach etwa drei bis vier Tagen sogenannte sekundäre bakterielle Besiedlungen, die das Nasensekret schleimig- eitrig machen und so zu einer verstopften Nase führen.
Des Weiteren zählen auch Reaktionen auf Fremdkörper in der Nase, bzw. den oberen Atemwegen und primär bakterielle Infektionen dazu, jedoch eher mit einem schleimig- eitrigen Nasensekret. Befindet sich eine körperfremde Substanz im Bereich der Nase, so kann diese den Schnupfen durch eine Reizung der Schleimhaut auslösen. Außerdem gibt es auch verschiedene Ursachen für eine chronische Rhinitis (ab einer Dauer von zehn Tagen), so etwa verschiedene chemische oder physikalische Giftstoffe (Noxen). Diese können z.B. Rauch oder Reizgase sein. Ein Schnupfen, hervorgerufen als Nebenwirkung von Medikamenten findet sich z.B. bei sehr starkem Gebrauch von Nasensprays. Auch eine behinderten Nasenatmung (z.B. durch Polypen) kann diesen auslösen [6].
Eine weitere Ursache für eine verstopfte Nase kann auch eine Allergie sein. Dann ist die Rede von einer „Rhinitis allergica“. Findet nur ein kurzer Kontakt mit einer Substanz statt, gegen die eine Allergie besteht, kommt es zum akuten Schnupfen. Dessen Sekret ist zwar oft wässrig, kann jedoch durch den Rückstau im Liegen zu einer verstopften Nase führen [6]. Es kann jedoch in vielen Fällen auch sehr zäh und klebrig sein und somit die Nase verstopfen[15], was sich im Liegen verschlimmert.
Chronischer Schnupfen tritt entweder saisonal bedingt auf (z.B. durch Gräser oder Pollen bei Heuschnupfen (Pollinosis) oder nicht saisonal bedingt, so etwa durch Hausstaub oder Tierhaare. In den meisten Fällen beginnt ein Schnupfen mit einem „Kitzeln“ in der Nase sowie mit häufigerem Niesen. Im Anschluss schwillt die Schleimhaut der Nase an und es wird mehr Schleim produziert. Dadurch wird die Atmung erschwert und die Bildung von Nasensekret gesteigert [6]. Vor allem eine allergische Reaktion gegen sog. Frühblüter führt in den ersten Monaten des Jahres zu Stockschnupfen[16], welcher die Nase verlegt. Zumeist ist dieser mit einem Augentränen verbunden [6].
Ein Schnupfen ist in seiner Dauer sehr verschieden, jeweils abhängig von der zu Grunde liegenden Ursache. Im Rahmen einer Erkältung können oft ein bis zwei Wochen bis zur Genesung vergehen [4]. Er kann sich des öfteren sogar über mehrere Wochen hinziehen. Auch ein Übergang zu einer Entzündung der Nasennebenhöhlen ist nicht unwahrscheinlich [3]. Das Sekret erscheint zunächst wässrig und flüssig, geht im weiteren Verlauf meist in einen schleimig bis eitrigen Zustand über [4]. Durch diese erhöhte Viskosität ist ein Abfließen erschwert, das Sekret haftet an der Schleimhaut und die Nase ist verlegt.
Behandlung von versopfter Nase beim Hinlegen
Folgend werden nur Ansätze für die Behandlungsmöglichkeiten der häufigsten Ursachen von verstopfter Nase gegeben. Hierzu zählen die virale Infektion, die bakterielle Infektion und die Allergie.
Behandlung von verstopfter Nase bei viraler Infektion (z.B. grippaler Infekt)
Hausmittel
- Viel trinken (Tee, Mineralwasser) und warm anziehen. Durch eine erhöhte Zufuhr von Flüssigkeit hat der Körper die Möglichkeit, Krankheitserreger schneller auszuspülen. Außerdem wird das Sekret in der Nase verflüssigt und die Nase wird schneller wieder frei [8].
- Hühnersuppe essen: Hat nachweislich eine entzündungshemmende Wirkung. Gleiches gilt für Chili, bedingt durch seinen Inhaltsstoff Caspaicin.
- Erkältungsbäder nehmen: Diese wirken wohltuend und entspannend und lindern die Symptome. Weiterhin können folgende Zusätze hilfreich sein: Ätherische Öle (z.B. Fichtennadelöl), Senfmehl oder Natriumhydrogencarbonat (Basenbäder) [11].
Letzteres hat seine heilsame Wirkung vermutlich nur sekundär durch den Basenzusatz, sondern vermehrt aufgrund der Wärme [18]. Diese führt z.B. zu einer vermehrten Bildung von Schweiß und somit erhöhter Ausscheidung von Krankheitserregern. Die Basen selbst bieten die Möglichkeit, über die Haut Säuren abzugeben, die sich in Form von Schlacken und Abfallstoffen im Körper ablagern können, was wiederum zu Schmerzen in verschiedenen Geweben führen kann (auch bei einer Erkältung). Für ein Basenbad im Badewasser (Temperatur von etwa 37°C ist optimal) etwa 100 Gramm Natriumcarbonat oder eine gute Hand voll Bullrich-Salz-Pulver sowie einen gehäuften Esslössel Meersalz hinzugeben und alles auflösen lassen. Das Bad kann etwa 30 bis 60 Minuten andauern[19].
Für die ätherischen Ölen gilt: sie sind vor allem bei Kindern mit Vorsicht zu genießen. Diese können nämlich beispielsweise ein Verkrampfen der Bronchien, asthmaähnliche Zustände oder sogar einen Atemstillstand verursachen und sollten daher nicht im Bereich des Gesichtes, speziell der Nase aufgetragen werden[17]. Allergiker sollten auf die Öle gänzlich verzichten.
Wirkstoffe
Dexapanthenol (Augen- und Nasensalbe) Wirkweise: Die Aktivität von Genen wird beeinflusst. Diese sind für die Wundheilung relevant. Dabei werden Faktoren freigesetzt, die die Reparatur der Haut beschleunigen [20].
Medikamente
Bepanthen, Dexpanthenol Emulsion, Panthenol Spray[12]
Behandlung von verstopfter Nase bei bakterieller Infektion
Hausmitttel
- Klassische Kopfbäder: Hierfür je zwei Esslöffel Kamille und Salbei oder eine klein geschnittene Zwiebel mit heißem Wasser übergießen und tief durchatmen [3]. Eventuell dafür zusätzlich ein Handtuch über den Kopf legen, um möglichst viel Dampf abzufangen [9]. Für eine wirkungsvolle Inhalation eignen sich außerdem Öle aus Pfefferminze, Eukalyptus, Thymian oder Latschenkiefer [3]. Allergiker sollte wiederum auf die Öle verzichten und ausschließlich Kräuter verwenden. Eine Wassertemperatur von 60°C sollte niemals überschritten werden, um Hitzeschäden an der Haut oder in den Atemwegen zu vermeiden [9]. Wie lange es sinnvoll ist, eine Inhalation durchzuführen, ist stets abhängig davon, wie stark die gelöste Substanz die Schleimhäute reizt. Mit den genannten Kräutern und Ölen kann etwa 10-15 Minuten inhaliert werden [10].
- Ansteigendes Fußbad: Zur Anwendung die Füße in ein Gefäß mit Wasser einer Temperatur von etwa 33°C tauchen. Dann das Wasser innerhalb von 15 Minuten auf etwa 40°C erhitzen. Dieses Hausmittel ist besonders hilfreich bei den ersten Anzeichen eines beginnenden Schnupfens [11].
Hintergrund dessen sind bestimmte Mechanismen und Abfolgen, die der menschliche Körper beherrscht. Wird also ein gezieltes Körperteil z.B. durch Wärme oder Kälte von Wasser gereizt, so kann dies zu einer Reaktion an einer vollkommen anderen Stelle des Körpers führen, manchmal sogar den ganzen Organismus beeinflussen [21]. Es ist dabei dann die Rede von sogenannten Reflexbögen. Diese entstehen durch eine bestimmte Abfolge von nervalen Prozessen [22].
Übertragen kann dann das ansteigende Fußbad zur gesteigerten Durchblutung der Schleimhäute in den Atemwegen, also auch der Nase führen, so die Heilung fördern und einer verstopften Nase entgegenwirken [21].
Therapie
Bei einer bakteriell bedingten Infektion der Nasenschleimhaut wird eine Therapie mit Antibiotika empfohlen.
Behandlung von verstopfter Nase, bedingt durch eine Allergie
Hausmittel
- Bei Heuschnupfen: Kurkuma-Honig-Wasser. Zur Anwendung einen Teelöffel Honig und einen Teelöffel Gelbwurzpulver in ein Glas mit lauwarmem Wasser einrühren. Drei Mal täglich ein Glas trinken [13].
- Luftfeuchtigkeit im Raum erhöhen: Hierfür mit Wasser angefeuchtete Tücher auf die warme Heizung legen und die Flüssigkeit verdampfen lassen.
Wirkstoffe
Cromoglicinsäure (hemmt die Ausschüttung von bestimmten Substanzen der sogenannten „Mastzellen“, welche für die Symptome einer Allergie verantwortlich sind). Allgemein zur Anwendung bei Allergien [23].
Xylometazolin (führt zur Abschwellung der Nasenschleimhaut). Wirkt direkt gegen den Schnupfen bei Allergien [24].
Mediakamente
AARANE, Allergo COMOD Nasenspray, Allergocrom Nasenspray
Zu beachten
Bei einem normalen Schnupfen mit verstopfter Nase ist es in der Regel nicht notwendig, direkt einen Arzt zu konsultieren, sondern erst, wenn dieser sich nach zehn Tagen nicht besser oder sogar schlimmer wird. Als Warnzeichen können beispielsweise hinzukommendes Fieber, zäher und gelb- bis grünlicher Schleim, Kopfschmerzen oder ein klopfender Schmerz auf Höhe der Wangen angesehen werden. Diese Beschwerden könnten beispielsweise erste Anzeichen einer Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis) sein [7].Alle weiteren wichtigen Informationen, so beispielweise Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, sind den jeweiligen Packungsbeilagen der genannten Medikamente zu entnehmen. Ebenso ist jegliche Komplikation mit dem Arzt zu besprechen.
Quellenangaben:
- Werner Stump: Homöopathie (Die großen GU Ratgeber), GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2008, S. 102.
- Hanspeter Hemgesberg: Natürlich gesund mit Weihrauch: Einst Beigabe zum Opferkult für Gott Baal, heute wiederentdeckt als potentes Heilmittel“, Verlag:, notbooks Self- Publishing, 2014
- Sophie Faber, Christiane Marzi, Ernst-Albert Meyer: Das TRIAS-Handbuch. Richtig selbst behandeln: Körpersignale erkennen - Beschwerden richtig deuten. Schnell und sicher: Bewährte Hilfen aus Schul- und ... einen Blick: Medizinwissen zum Nachschlagen“, MVS Medizinverlage Stuttgart, 2006, S. 213f.
- Ursel Bühring, Helga Ell-Beiser, Michaela Girsch: Heilpflanzen in der Kinderheilkunde: Das Praxis-Lehrbuch, Verlag:, Sonntag, 2007, S. 214f.
- Dr. med. Alexander Bob, Dr. med. Konstantin Bob: Duale Reihe: Innere Medizin, Georg Thieme Verlag, 2001, S. 403ff.
- Hans-Ulrich Comberg: Allgemeinmedizin-39 Tabellen, Thieme, 2004, S. 172ff.
- Dr. med. Franziska Rubin: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln, Verlag Zabert Sandmann GmbH, 2011, S. 42ff.
- Gabriele Müller: Schnelle Hilfe aus der Apotheke oder von Mutter Natur, A2- der Verlag für Bücher und Zeitschriften, 2008, S. 60ff.
- Rubin (2011): S. 18 ff.
- „Inhalationen“, http://www.praxis-widderich.de/Infos/Erkaeltung/Inhalation.htm, 31.05.2015
- „Schnupfen und Naturmittel“, http://www.schnupfen.net/hausmittel/, 31.05.2015
- Martin Smollich, Alexander C. Jansen: Arzneimittel in Schwangerschaft und Stillzeit: Schnell und sicher beraten, MVS Medizinverlage Stuttgart, 2009, S. 34ff.
- Ernst Schrott: Ayurveda für Gesundheit, Glück und langes Leben: Finden Sie Ihre Balance mit den besten Rezepten der indischen Heilkunst, Mosaik Verlag, 2005
- „Pädiatrix- Das Magazin für Kinderheilkunde“, http://www.paediatrix.de/pdfs_articles/jahr2012_ausgabe01_367_a698386b21a81403534e1feed9b2bc75.pdf, 01.06.2015
- „Stockschnupfen und Allergie- wann und welche operativen Maßnahmen helfen“, http://www.gesundheitswerkstatt.de/stockschnupfen.und.allergie.wann.und.welche.operativen.massnahmen.helfen.html, 01.06.2015
- Ulf Reineke, Randolf Riemann, Facharztprüfung Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Thieme Verlag, 2007
- Dieter Loew, Michael Habs, Hans-Dieter Klimm, Gösta Trunzle: Phytopharmaka-Report: Rationale Therapie mit pflanzlichen Arzneimitteln, Steinkopff Verlag, 2013, S. 122
- „Erkältung- Natürliche Mittel- Hausmittel“, http://www.kraeuter-verzeichnis.de/blog/erkaeltung---natuerliche-mittel---hausmittel.shtml, 01.06.2015
- Michael Worlitschek: Säure-Basen-Fitness: geschmeidiger Körper, feste Muskeln, straffe Haut, TRIAS Verlag, 2005, S. 58.
- „Dexpanthenol: Wirkmechanismus aufgeklärt“, http://www.aerzteblatt.de/archiv/124711/Dexpanthenol-Wirkmechanismus-aufgeklaert, 18.03.2015
- Rubin (2011): S. 18ff.
- „Reflexbogen“, http://flexikon.doccheck.com/de/Reflexbogen, 01.06.2015
- Harald Schmidt: Pharmakologie und Toxikologie: für Studium und Praxis; mit 281 Tabellen, Schattauer Verlag, 2006, S. 355.
- Eduard Burgis: Intensivkurs: Allgemeine und spezielle Pharmakologie, Elsevier, 2008, S. 58.
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Veröffentlicht durch: | Erkältet.info-Redaktion |
Erstellt am: | 30.01.2015 |
Zuletzt aktualisiert am: | 10.11.2015 |
Prüfzyklus: | jährlich |
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